Laktatests
Mit Laktattests individuelle Leistungsfähigkeit bestimmen
Was sind Laktattests?
Als Laktattests gelten Verfahren zur Messung des im Blut befindlichen Laktatwerts. Laktat ist ein Abfallprodukt des Stoffwechsels, welches bei körperlicher Anstrengung entsteht, vor allem wenn der Körper tatsächlich mehr Sauerstoff braucht, als er letztlich aufnehmen kann. Wenn Laktat, auch als Milchsäure bekannt, in den Muskeln hergestellt wird – schneller als vom Körper abgebaut und entsorgt – tritt eine Übersäuerung der Muskulatur auf.
Bei einem Laktattest kommt es zur Messung der Laktatkonzentration im Blut, nicht in der Muskelzelle. Die Herzfrequenz spielt eine wichtige Rolle bei einem Laktattest – sie ist eng mit der Intensität körperlicher Belastung sowie Laktatproduktion verbunden. Steigen Belastungsdauer und -intensität an, wird auch Laktatwert und -konzentration im Blut ansteigen.
Wer nutzt Laktattests und welche Arten von Laktattests kommen zum Einsatz?
Ein Laktattest kommt vor allem in der Leistungsdiagnostik zum Einsatz – ihn nutzen oft Sportler und Trainer zur Bestimmung der körperlichen Belastungsgrenze sowie Optimierung des Trainings. Dabei interessiert die sogenannte Laktatkonzentration, womit Sauerstoffaufnahme und Trainingszustand ermittelt werden.
Es existieren verschiedene Arten von Laktattests, beispielsweise der Stufentest sowie der Intervalltest. Beim Stufentest kommt es zu einer allmählichen Steigerung der Belastung – bis der Athlet seine höchstmögliche Sauerstoffaufnahme erreicht hat. Beim Intervalltest kommt es für kurze Zeit zur Belastung des Athleten mit hoher Intensität, darauf folgt eine kurze Erholungsphase. Die Ergebnisse des Laktattests beziehen sich in der Regel auf die Laktatschwelle. Diese stellt den Punkt dar, an welchem der Körper mehr und mehr beginnt, Laktat zu produzieren, weshalb es dem Athleten schwerfällt, die Belastung aufrechtzuerhalten. Die sogenannte Laktatschwelle kommt häufig als Maß für aerobe Leistungsfähigkeit von Athleten zum Einsatz.
Laktattests, auch in der medizinischen Diagnostik eingesetzt, geben Aufschluss über bestimmte Auswirkungen körperlicher Belastung in puncto Stoffwechsel und körperliche Leistungsfähigkeit. Die Tests lassen sich auf verschiedene Weise durchführen, beispielsweise via Verwendung von Blutproben als Blutentnahme oder Messung am Ohrläppchen. Ein Laktattest erweist sich als ein effektives sportmedizinisches Verfahren zur Analyse der Laktatkonzentration und des Laktatwerts im Blut beim Training, wobei sich Trainingssteuerung erzielen lässt.
Ablauf eines Laktattests
- Vorbereitung: Wenigstens einen Tag vor dem Test muss der Athlet auf ausreichende Hydratation achten – starke körperliche Anstrengung gilt es zu vermeiden. In der Regel wird der Test in den Morgenstunden durchgeführt, ohne vorherige Mahlzeit sowie ohne körperliche Aktivität.
- Aufwärmen: Vor dem Test ist der Athlet dazu angehalten, sich intensiv aufzuwärmen – auf diese Weise soll der Körper auf die anschließende Belastung vorbereitet werden.
- Testdurchführung: Der Test wird auf einem Fahrradergometer oder Laufband durchgeführt. Allmählich wird die Belastung gesteigert, bis der Athlet seine maximale Leistungsfähigkeit erreicht. Während des Tests erfolgt eine regelmäßige Entnahme von Blutproben. So soll die Laktatkonzentration im Blut gemessen werden. Dabei hängt die Belastungsdauer von der Sportart sowie dem Trainingsziel ab.
- Nachbereitung: Nach dem Test soll sich der Athlet ausgiebig abkühlen sowie eine ausreichende Regeneration einleiten. Die Ergebnisse interpretieren im Normalfall Arzt oder Sportwissenschaftler. So lassen sich Trainingsbereiche wie auch Trainingsprogramme planen. Es ist wichtig zu beachten, dass es sich bei einem Laktattest um ein invasives Verfahren handelt – es sollte unter Aufsicht qualifizierten Personals durchgeführt werden.
Was ist die Laktaktleistungskurve?
Die Laktatleistungskurve ist eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Leistungsfähigkeit eines Athleten und dem Laktatspiegel im Blut während einer Belastung. Sie wird oft in der Sportphysiologie verwendet, um Informationen über die aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit eines Sportlers zu erhalten.
Die Laktatkurve zeigt typischerweise eine anfängliche lineare Zunahme des Laktatspiegels bei steigender Belastung. Ab einem bestimmten Punkt erreicht der Laktatspiegel jedoch eine Schwelle, an der er deutlich schneller ansteigt. Dies wird als "anaerober Schwellenpunkt" oder "Laktatschwelle" bezeichnet. Der Schwelle liegt ein Ungleichgewicht zwischen Laktatproduktion und -elimination zugrunde. Oberhalb dieser L können Sportler nur begrenzte Zeitleistungen aufrechterhalten, da sich Laktat im Körper ansammelt und Ermüdung verursacht.
Wie präzise sind Laktattests?
Die Präzision des Laktattests ist an verschiedene Faktoren geknüpft, zum Beispiel die Qualität der Blutentnahme sowie die Analyse, die Gleichmäßigkeit der Belastung, die Genauigkeit der Messgeräte wie auch die Interpretation der Ergebnisse durch den Experten.
Erweisen sich die Bedingungen als optimal, können Laktattests eine sehr hohe Genauigkeit bieten. So gelangt der Athlet an wertvolle Informationen über seinen Trainingszustand sowie seine individuelle Leistungsfähigkeit. Jedoch können sich Ungenauigkeiten einstellen – infolge verschiedener kleinerer Fehler bei der Durchführung sowie Interpretation der Ergebnisse. Dadurch kann die Richtigkeit der Ergebnisse in gewissem Maße beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass qualifiziertes Fachpersonal die Laktattests durchführt – so lässt sich sicherstellen, dass sich die Ergebnisse als zuverlässig und präzise erweisen.