Akupunkturnadeln

Bei der Akupunktur werden feine Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers, des Ohres und des Schädels eingeführt. Man spricht hier auch von der Körper-, der Ohr- und der Schädelakupunktur. In Deutschland kommt vor allem die Körper- und Ohrakupunktur zum Einsatz.

Man unterscheidet zwischen chinesischen und japanischen Akupunkturnadeln, die jeweils eine andere Form aufweisen. Chinesische Akupunkturnadeln sind etwas dicker und verjüngt sich zur Spitze hin. Dagegen sind japanische Akupunkturnadeln graziler und ihr Durchmesser vom Griff bis zur Spitze derselbe. Heutzutage nutzt man überwiegend Nadeln des japanischen Typs.

Auch bei der Durchführung der Akupunktur gibt es einige Unterschiede. So wird die Behandlung meist im Liegen, seltener auch im Sitzen vorgenommen. Ganz wichtig für eine erfolgreiche Akupunktur ist, dass sich die zu behandelnde Person zuvor entspannt. Je nach Bedarf setzt der Therapeut die Nadel gemäß verschiedener Techniken, die sich hinsichtlich der Einstichtechnik und der Nadelführung voneinander unterscheiden.

Die Akupunkturnadel wird beim Einführen zwischen dem Daumen und dem Zeige- oder Mittelfinger gehalten, sie kann schnell oder langsam eingeführt werden. Normalerweise liegt die Nadel dabei senkrecht zu Mittel- und Zeigefinger, manchmal aber auch parallel zum Zeigefinger. Die Nadel wird schräg zur Haut gesetzt und die Einstichtiefe beträgt vier bis fünf Millimeter. Die Akupunkturnadel verweilt für etwa 20 Minuten an der punktierten Stelle. Die Dauer kann allerdings variieren. So verbleiben die Nadeln bei der Ohrakupunktur bis zu einer Woche im Körper. Man spricht hier deshalb auch von Dauernadeln.

Früher hatten Akupunkturnadeln einen Silberwendelgriff oder Metallgriff, heute werden sie meist mit einem Kunststoffgriff oder einem silikonisierten Griff versehen. Die Wirkung der Akupunktur verändert sich dadurch nicht. Um die Nadel leichter setzen zu können, empfiehlt sich die Verwendung eines Führungsrohrs. Durch das Führungsröhrchen, in dem die Nadel sitzt, wird diese sauber an der Einstichstelle fixiert und kann nicht verrutschen. 

Wer Akupunkturnadeln kaufen will, genießt eine große Auswahl. So kann man auch vergoldete Akupunkturnadeln bestellen, die aus medizinischem Edelstahl bestehen. Da diese Nadeln speziell geschliffen sind, spürt der Patient den Einstich fast gar nicht.

Für die Ohrakupunktur werden häufig Dauernadeln verwendet. Auch diese bestehen üblicherweise aus Edelstahl (mit oder ohne Vergoldung) und haben – da sie für eine längere Anwendung gedacht sind – eine andere Form als Einmalnadeln. Nach dem Setzen fixiert man sie mit einem atmungsaktiven Pflaster. Dauernadeln wurden entwickelt, damit sie mehrere Tage lang im Ohr verbleiben und die dort gelegenen Akupunkturpunkte dauerhaft stimulieren können.

Für den Patienten ist das Setzen einer Akupunkturnadel schmerzfrei. In vielen Fällen wird die Akupunkturnadel mithilfe eines Applikators (Führungsrohr) eingestochen. Dessen spezielle Form verhindert, dass sie verrutschen. Bei der Ohrakupunktur und der Anwendung von Dauernadeln unterstützt ein Pflaster die dauerhafte Fixierung.