Um optimale Bedingungen für den Weitsprung zu schaffen, ist es entscheidend, dass Betreiber von Sportstätten die Ausstattung von Weitsprunganlagen kennen. Bei Weitsprunganlagen in der Leichtathletik gibt es drei wichtige Komponenten: die Anlaufbahn, den Absprungbalken und die Sprunggrube. Jeder dieser Bestandteile hat spezifische Anforderungen und spielt eine entscheidende Rolle für einen erfolgreichen und regelkonformen Weitsprung.
Anlaufbahn
Die Anlaufbahn ist eine gerade Strecke, die der Athlet vor dem Absprung zurücklegt. Die zulässige Neigung in Anlaufrichtung darf höchstens 0,1 % betragen. Die Bahn ist mindestens 40 Meter lang und wird seitlich durch weiße Linien begrenzt. Wo es örtlich möglich ist, wird eine Länge von 45 Metern empfohlen. Dauerhafte Anlaufbahnen, umgangssprachlich auch als Tartanbahnen bekannt, bestehen oft aus synthetischem Gummi wie EPDM in Verbindung mit dem Bindemittel Polyurethan (PUR). Diese Kunststoffbeläge werden vor Ort fugenlos gegossen und sind spikefest, rutschsicher und wetterbeständig.
Eine alternative Option besteht darin, Anlaufbahnen als lose Rollenware zu verlegen. Temporäre Anlaufbahnen aus PU/Kautschuk-Verbundmaterial sind vielseitig einsetzbar und eignen sich besonders für den Schul- und Amateursport. Nach der Nutzung kann die Gummibahn einfach wieder zusammengerollt und eingelagert werden.
Absprungbalken
Der Absprungbalken befindet sich am Ende der Anlaufbahn, 1 bis 3 m vor der Sprunggrube, und dient als Markierung für den Punkt des Absprungs. Der Absprungbalken muss über die gesamte Breite der Anlaufbahn reichen.
Grundsätzlichen besteht der Absprungbalken aus zwei Teilen, der weißen Absprungfläche und einem meist schwarzen Einlegestreifen (Absprungplatte) aus Gummi. Als Material für die Absprungfläche hat sich wetterfester glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) bewährt. Aber auch Absprungbalken aus lackiertem Holz sind möglich. Der Einlegestreifen kann zu Wettkampfzwecken auch durch ein Einlegebrett mit Plastilinkante ausgetauscht werden. Übertritt der Springer die Absprunglinie, hinterlässt der Schuh einen Abdruck auf der knetähnlichen Masse und der Sprung wird als ungültig gewertet.
Um den Absprungbalken anzubringen benötigt es einen Einbaurahmen, auch Einbauwanne genannt, der mit Beton in der Laufbahn eingelassen ist. Dies hat den Vorteil, dass der Absprungbalken einfach entfernt und wieder eingelegt werden kann, bspw. zur Schonung über die Wintermonate, bei einem Komplettaustausch oder wenn ein Blindbalken eingesetzt werden soll.
Ein Blindbalken entspricht optisch dem Hauptbelag der Bahn und wird genutzt, wenn Weit- und Dreisprung dieselbe Anlaufbahn nutzen. So wird der Sportler nicht durch die unnötige Markierung irritiert und der Absprungbalken wird geschont.
Sprunggrube
Die Sprunggrube ist der Bereich, in dem der Athlet nach dem Absprung landet. Sie besteht aus einer mit Sand gefüllten Grube, die den Aufprall abfedert und dem Springer eine sichere Landung ermöglicht. Der gewaschene Sand muss eine Körnung von 0,2 mm bis 2 mm vorweisen. Die Sandschüttung beträgt mittig ca. 30 cm. Zudem muss die Sandfläche auf der gleichen Ebene wie der Absprungbereich liegen. Aus Sicherheitsgründen sollte die Sprunggrube durch einen elastischen Oberbelag bodenbündig eingefasst werden.
Nach der Benutzung der Sprunggrube sollte diese stets mit einer Sandgrubenabdeckung abgedeckt werden, um Verunreinigungen des Sandes zu verhindern.
Abmessungen von Weitsprunganlagen
Bei den Angaben handelt es sich um die Mindestmaße. Wird die Weitsprunganlage rein für den (Grund-)Schulsport genutzt, kann bei Platzmangel davon abgewichen werden.
Mindestabmessungen | |
Anlaufbahn | Länge: 40 m Breite: 1,22 m (1) |
Absprungbalken | Länge: 1,22 m Breite: 0,34 m Höhe : 0,10 m |
Sprunggrube | Länge: 7 – 9 m (2) (je nach Höhe des Absprungbalkens) Breite: 2,75 m Sandschüttung: 30 cm mittig, 20 cm am Grubenrand |
(1) 2 m Breite bei mehreren Bahnen nebeneinander.
(2) Mindestens 10 m im Hochleistungssport.
Sicherheitsvorkehrungen
- Vor der Benutzung von Weitsprunganlagen sollten diese von Laub, Pfützen und anderen Verschmutzungen befreit werden.
- Arbeitsgeräte wie Harken zum Ebnen des Sands in der Sprunggrube sollten so gehalten oder abgelegt werden, dass keine Unfallgefahren entstehen.
- Während des Springens sollte ein hindernisfreier Abstand von mindestens 1 m zur Weitsprunganlage eingehalten werden.
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