Der Wald ist für Kinder ein riesiger Abenteuerspielplatz, bei dem alle Sinne intensiv genutzt werden. Denn um zu begeistern, braucht es oftmals nur die Abwechslung, die der Wald bietet. Der Wald als solches sorgt für Bewegung bei den Kindern, es wird entdeckt, die Konzentration wird gefördert und die Natur bietet ebenso optimale Bedingungen für ruhige Momente der Phantasie und Kreativität. Die im folgenden vorgestellten Spielideen lassen sich für tage- oder stundenweise Ausflüge in den Wald, im Kindergarten oder in der Schule nutzen. Es finden sich sowohl Waldspiele, die kein Material erfordern und auch solche, die ein wenig Vorbereitung bzw. ein paar Spielgeräte benötigen.
Waldspiele mit dem, was der Wald hergibt
Waldmalerei
Die Kinder bekommen zunächst ein einfaches Motto genannt, wie beispielsweise Urlaub mit der Familie. Nun schwirren die Kinder aus und suchen sich Materialien des Waldes zusammen, wie etwa Moos, Stöcke, Tannennadeln und Laub. Auf einen vorher gelegten Rahmen aus Ästen wird nun das Bild gelegt und anschließend in der Gruppe betrachtet und interpretiert. Damit die Kinder langfristig etwas von der „Waldmalerei“ haben, kann von der Aufsichtsperson ein Foto vom Kunstwerk gemacht werden.
Blattpartner
Die Aufsichtsperson der Kindergruppe schneidet zur Vorbereitung verschiedene Blätterarten in zwei Teile. Die Blätter werden den Kindern ausgehändigt. Nun ist es das Ziel, seinen Blattpartner zu finden. Ist das Gegenstück zum Blatt gefunden, machen sich die Partner auf die Suche nach dem zugehörigen Baum. Bestenfalls lernt die gesamte Gruppe so die verschiedenen Baumarten kennen.
Blattmemory
Für das Blattmemory tun sich die Kinder in Kleingruppen zusammen. Nun wird das Memory aus Materialien des Waldes gebastelt. Z. B. werden gleichartige Steine, Eicheln, Zapfen usw. gesammelt und auf einem freien Stück Waldboden in ein klassisches Memoryfeld gelegt. Die Felder werden dann mit großen Blättern abgedeckt. Nun wechseln die Kleingruppen durch, sodass das gelegte Blattmemory von einer anderen Gruppe gelöst wird. Für dieses Waldspiel empfiehlt sich ein windstiller Tag.
Auf leisen Pfoten
Für dieses Waldspiel wird ein mittiger Baumstamm oder ähnliches festgelegt, auf dem ein Kind Platz nimmt. Die anderen Kinder verteilen sich etwa im selben Radius um das mittige Kind, was die Beute darstellt. Unbemerkt wie die Tiere im Wald schleichen sie sich an die „Beute“ heran. Dabei sollten möglichst wenige Geräusche gemacht werden und die Bäume, Büsche usw. werden zur Tarnung genutzt. Entdeckt das Kind in der Mitte ein heranschleichendes Tier, ruft es dessen Name und das Kind muss wieder drei Schritte zurückgehen. Wem gelingt es, die Mitte und damit die Beute zu erreichen?
Tarnkostüm
Es werden Freiwillige gesucht, die sich als Tarnobjekt zur Verfügung stellen. Nun werden Kleingruppen mit jeweils einem dieser Freiwilligen gebildet. Was bietet der Wald alles, um die Person zu tarnen? Das Team sucht Stöcke, Laub usw. und versucht die Person damit bestmöglich zu verstecken. Die Teams stimmen über das gelungenste Tarnkostüm ab. Allerdings sollten bei diesem Waldspiel im Vorfeld Grenzen definiert werden, wie beispielsweise nur trockene Materialien zu verwenden.
Waldspiele mit Zusatzmaterialien
Farbvielfalt
Um den farbenfrohen (Herbst-)Wald zu erkunden werden im Vorfeld bunte Markierkegel oder Markierhauben nebeneinander aufgestellt. Die Kinder suchen anschließend alles Kleine aus dem Wald zusammen, was sie zu den Farbtönen finden können und legen es neben das passende Hütchen. Die Farbvielfalt des Waldes ist erstaunlich.
Zapfen-Circle Jump
Für dieses Waldspiel wird ein Schwingseil oder ein langes Springseil benötigt, an dessen Ende ein Zapfen gebunden wird. Die Kinder stellen sich gleichmäßig im Kreis auf. Ein Kind oder die Aufsichtsperson steht mittig im Kreis und dreht das Seil mit dem Zapfen nah am Boden ringsherum. Die Kinder müssen dabei das Zapfenseil immer rechtzeitig überspringen. Wie viele Runden schafft das Team?
Waldgegenstände
Um das Bewusstsein für Naturmaterialien zu stärken, werden von der Aufsichtsperson Gegenstände mitgebracht. Dinge, die größtenteils Rohstoffe des Waldes enthalten und andere, die nicht in den Wald gehören. Die Gegenstände werden in einem festgelegten Bereich versteckt. Wer findet diese und kann erklären, ob sie etwas mit dem Wald zu tun haben?
Waldfußball
Zum Waldfußball wird ein gewöhnlicher Fußball benötigt. Es wird ein ebenes Waldstück gewählt, das mittels Absperrband oder Markierungskegel in ein kleines Fußballfeld abgesteckt wird. Die Tore werden im Voraus mit Ästen gebaut. Nun beginnt ein klassisches Fußballspiel mit zwei Teams. Mit dem großen Unterschied, dass die im Weg stehenden Bäume für ungeplante Rückpässe sorgen und Zupassen herausfordernder wird.
Wer bin ich?
Das beliebte Spiel lässt sich wunderbar an die Umgebung des Waldes anpassen. Die Kinder bekommen Zettel auf den Rücken, auf denen verschiedene Tiernamen und (einfache) Pflanzenarten des Waldes stehen. Nun fragen die Kinder reihum, wer oder was sie sind. Die Fragen dürfen lediglich mit “Ja” oder “Nein” beantwortet werden. Lautet die Antwort “Ja” darf weitergefragt werden, bei “Nein” kommt der nächste Spieler dran. Zusätzlich können, wenn alle Rollen erraten wurden, die Zusammenhänge hergestellt werden. Die Kinder stellen sich dazu im Kreis auf und werfen sich einen Wollknäuel zu und begründen ihre Wahl. Beispielsweise der Bockkäfer nistet sich unter Baumrinden an und wählt daher den Ahornbaum. Nach und nach entsteht ein Spinnennetz.