Der Schulschwimmpass ist eine Initiative, die darauf abzielt, die Schwimmfähigkeit von Grundschülerinnen und Grundschülern systematisch zu fördern und so deren Sicherheit im Wasser zu gewährleisten.
Schulschwimmpass: Bedeutung & Ziele
Die Verankerung des sicheren Schwimmens als sportlich-motorische Kernkompetenz in den Lehr- und Bildungsplänen der Länder ist ein wichtiger Schritt zur Förderung der Wassersicherheit und Gesundheit von Kindern. In Deutschland ertrinken jährlich mehrere hundert Menschen, darunter auch Kinder. Die Förderung der Schwimmfähigkeit ist daher von großer Bedeutung, um diese tragischen Unfälle zu verhindern. Durch die standardisierte und strukturierte Vermittlung von Schwimmfähigkeiten trägt der Schulschwimmpass als Nachweis zur Schwimmfähigkeit dazu bei, Leben zu retten.
- Sicherheit im Wasser: Nur wer sicher schwimmen kann, kann Gefahren im Wasser einschätzen und sich vor dem Ertrinken retten
- Gesundheitsförderung: Schwimmen ermöglicht einmalige Sinnes- und Bewegungserlebnisse, die zur gesunden Entwicklung von Kindern beitragen.
- Gesellschaftliche Teilhabe: Wer schwimmen kann, dem eröffnet sich der Zugang zu wertvollen Lebensbereichen und Bewegungsräumen.
- Freude am Sport: Schwimmen Können ist Voraussetzung für viele Sportarten im und am Wasser, was die Freude am (Wasser-)Sport früh vermittelt.
Die erfolgreiche Umsetzung dieser Initiative erfordert kontinuierliche Anstrengungen und Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure, der Schulen, Sportlehrkräfte. Auch tragen die Erziehungsberechtigten eine hohe Mitverantwortung für das Erlernen des Schwimmens ihrer Kinder.
Niveaustufen des Sicher Schwimmen-Könnens
Die Kultusministerkonferenz, die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft und der Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung beschreibt als Empfehlung vier Niveaustufen der Könnensentwicklung beim Schwimmen: Wassergewöhnung, Grundfertigkeiten, Basisstufe und Sicheres Schwimmen.
1. Wassergewöhnung
Die Wassergewöhnung beinhaltet die bewusste Wahrnehmung des Körpers sowie die Anpassung an die physikalischen Eigenschaften und Effekte des Wassers. Diese Stufe bietet vielfältige Gelegenheiten, das Wasser auf spielerische und freudvolle Weise zu erkunden. Dazu zählen Aktivitäten wie das Verweilen im Wasser, Stehen, Gehen, Drehen, Rollen, Schweben und Auftreiben – sowohl mit als auch ohne Hilfsmittel sowie gegen den Wasserwiderstand.
2. Grundfertigkeiten
Um zielgerichtete Bewegungen im Wasser zu ermöglichen, sind die Grundfertigkeiten des Schwimmens, Atmen, Tauchen, Gleiten, Springen, Fortbewegen entscheidend. Die Stufe beinhaltet vielfältige Übungen und im Idealfall mehrere einzelne Nachweise, um die Sicherheit der Ausführung zu belegen.
3. Basisstufe
Die Basisstufe bildet die Verbindung der Grundfertigkeiten zum Sicher Schwimmen Können. Für die Basisstufe wird empfohlen, dass die SuS folgenden Mindestanforderungen bewältigen können:
• Ein beliebiger Sprung ins tiefe Wasser
• Anschließend 100 Meter Schwimmen in einer beliebigen Schwimmart, ohne Zeitbegrenzung und mit der Möglichkeit, die Schwimmart zu wechseln
• Das selbstständige Verlassen des Wassers ohne Hilfsmittel.
4. Sicheres Schwimmen
Das sichere Schwimmen im Tiefwasser setzt ein hohes Maß an Können voraus, einschließlich beliebiger Sprünge ins Wasser und selbstständigem Verlassen ohne Hilfsmittel. Darüber hinaus sollten die SuS die Fähigkeit besitzen, die Richtung zu ändern und die Schwimmart flexibel anzupassen. Folgende Mindestanforderungen sollten erfüllt werden:
• Sprung ins tiefe Wasser, anschließend 15 Minuten Schwimmen und mindestens 200 Meter in einer beliebigen Schwimmart zurücklegen
oder
• Kopfsprung ins tiefe Wasser, anschließend 100 Meter Schwimmen in einer Schwimmart mit Zeitbegrenzung (mindestens 3:30 Minuten, ab Klassenstufe 9 – 2:30 Minuten für Jungen/2:45 Minuten für Mädchen); danach 100 Meter Schwimmen in einer zweiten Schwimmart ohne Zeitbegrenzung
Für jede erfolgreich bestandene Stufe erhalten die Kinder einen Aufkleber im Schulschwimmpass, was anspornt, den Entwicklungsverlauf voranzutreiben. Angestrebt wird, dass alle Niveaustufen und die damit verbundenen Fähigkeiten bis zum Alter von 10 bis 12 Jahren beherrscht werden.
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