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    Orientierungslauf in der Schule

    Laufen mit Köpfchen

    Kübler Sport Redaktion |

    Lesedauer: 3 Minuten

    Orientierungslauf (OL) ist eine Ausdauersportart, bei der die Teilnehmer eine vorgegebene Strecke durch unbekanntes Gelände so schnell wie möglich absolvieren. Genutzt wird in der Regel eine Karte und ein Kompass, um bestimmte Kontrollpunkte (Posten) in der richtigen Reihenfolge abzulaufen. Die Orientierungsläufer entscheiden dabei selbst, welche Route sie zwischen den einzelnen Posten wählen. Der Orientierungslauf kombiniert körperliche Fitness mit geistigen Fähigkeiten wie Kartenlesen und Navigation.

    Orientierungslauf
    Orientierungslauf im Wald | Rawpixel.com – stock.adobe.com

    Orientierungsläufe im schulischen Bereich

    Der Orientierungslauf ist eine spannende und vielseitige Ausdauersportart, die sich hervorragend in den Schulsport integrieren lässt, ob in den regulären Sportunterricht oder fächerübergreifende Thementage. In vielen Lehrplänen ist der OL verankert, teils explizit, teils allgemein. In schwedischen Schulen wird der Orientierungslauf sogar als Pflichtfach gelehrt.

    Dabei fördert der Orientierungslauf in der Schule didaktisch gesehen:

    • Körperliche Fitness: Steigerung der aeroben Ausdauer, Kraftausdauer, Beweglichkeit und Koordination durch schnelle Fortbewegung im Gelände und vielfältige Bewegungen.
    • Mental-taktische Fähigkeiten: Entwicklung der Fähigkeiten zur Interpretation von Karteninformationen, Streckenplanung, Distanzschätzung und Orientierung in unstrukturierten Umgebungen.
    • Selbstständigkeit: Förderung von eigenverantwortlichem Handeln, Entscheidungsfindung und Problemlösung, was zur Entwicklung von Selbstsicherheit und Abbau von Unsicherheit beiträgt.
    • Teamarbeit und Sozialkompetenz: Bei Staffel- oder Gruppenläufen verbessern die Schüler ihre Fähigkeiten zur Kommunikation, Zusammenarbeit, gegenseitigen Unterstützung und Fairness.
    • Naturbewusstsein: Vermittlung von Naturerlebnissen und Sensibilisierung für die Umwelt durch den Aufenthalt und die Bewegung in natürlichen Umgebungen.

    Außerdem ist der Orientierungslauf eine spannende Abwechslung zum regulären Sportunterricht mit Abenteuerfaktor.

    Praktische Umsetzung des Orientierungslaufs

    Mit der richtigen Vorbereitung und Durchführung bietet der Orientierungslauf den Schülern eine wertvolle Gelegenheit, ihre physischen und mentalen Fähigkeiten zu erweitern. Im Fokus steht das Orientieren, die körperliche Fitness wird ganz nebenbei gestärkt.

    Grundfragen beim OL
    • Wo stehe ich?
    • Wohin will ich?
    • Wie gelange ich dort hin?

    Steigerung der Schwierigkeit

    Um die Schülerinnen und Schüler schrittweise an den OL heranzuführen, sollte zunächst mit einfachen Übungen und kleinen Orientierungsläufen in bekannter Umgebung begonnen werden. Die Königsdisziplin ist der Einzel-Orientierungslauf in der Natur, was gleich zu Beginn jedoch zu Überforderung und in Folge Frustration führen könnte. Die Schwierigkeit richtet sich maßgeblich natürlich auch am Alter der SuS. Generell sollten die Kinder für den Einstieg mindestens 8 Jahre alt sein, für OL im (unbekannten) Gelände mind. 12 Jahre.

    leichtmittelanspruchsvoll
    Geländevertraut, übersichtlich, urban

    Beispiel: Schulhof, Klassenraum
    teilweise unbekannt, recht übersichtlich

    Beispiel: Park, Schulsportgelände
    unbekannt, unübersichtlich, uneben

    Beispiel: Waldgebiet
    KartePerspektivzeichnung (dreidimensional)vereinfachte Karte (zweidimensional) mit markanten LeitlinienOL-Karte mit Geländeformen, Vegetation etc.
    PostenMarkant und gut sichtbar; Route klargut sichtbar und auch abseits von Leitlinien; Route mit wenig Auswahlauch abseits von Leitlinien; Route individuell gestaltbar
    Organisationsformin der Gruppe oder mit Partner ohne Zeitmessungin der Gruppe oder mit Partner mit ZeitmessungStaffel oder Einzellauf mit Zeitmessung
    Orientierungslauf Schwierigkeitsstufen

    Karten erstellen und lesen

    Das wesentliche Element beim OL ist die Karte. Die SuS sollten zunächst gezielt stückchenweise darauf vorbereitet werden. Folgende erste Übungen helfen dabei:

    • Kartenzeichnen: Die SuS erstellen eine beliebige Skizze (perspektivisch oder Draufsicht) von einer bekannten Umgebung, zum Beispiel dem Klassenzimmer oder Pausenhof. In der Umgebung werden kleine “Schätze” versteckt, die gesucht und in den jeweiligen Karten markiert werden sollen.
    • Kartenlesen: Die SuS erhalten eine Karte der Sporthalle mit eingezeichneten Sportgeräten. Die Sportgeräte werden an den entsprechenden Stellen platziert. Die SuS laufen die in der Karte eingezeichneten Posten an. An jedem Posten befindet sich eine kleine Knobel- oder Bewegungsaufgaben, die die SuS lösen müssen, bevor sie zum nächsten Posten weiterlaufen dürfen.
    • Kartenanalyse und Routenplanung: Die SuS erhalten eine Karte des Schulgeländes. In Kleingruppen analysieren sie die Karte und definieren sinnvolle Routen zwischen den Kontrollpunkten. Auf Zeit starten die Gruppen ihre definierten Routen.
    Es kann hilfreich sein, sich mit einem nahegelegenen Orientierungslauf-Verein in Verbindung zu setzen. Auf diese Weise können spezifische Informationen eingeholt, Materialien ausgeliehen und Unterstützung angefordert werden.

    Ausrüstung beim Schul-OL

    • Karten: Bereitstellung von Karten unterschiedlicher Schwierigkeit.
    • Kompass: Kompasse sind, besonders für den Einstieg, nicht zwingend notwendig.
    • Posten: Die Kontrollpunkte bestehen i. d. R aus weiß-orangen Postenschirmen. Die Kontrolle über die korrekt abgelaufenen Posten kann z. B. durch Markierzangen mit verschiedenen Lochmustern an den Kontrollkarten erfolgen. Aber auch das Einprägen von z. B. Buchstaben ist möglich.
    • Bekleidung: Bei Läufen im unwegsamen Gelände sind feste Schuhe und wettergerechte Kleidung notwendig.
    Orientierungslauf Posten

    Sicherheit

    Achte stets darauf, dass die Sicherheit der Schüler gewährleistet ist, insbesondere in unbekanntem und unwegsamem Gelände. Stelle sicher, dass immer ausreichend Aufsichtspersonen dabei sind. Lege außerdem einen Plan für Notfälle fest, einschließlich eines festgelegten Sammelpunktes und der Mitführung von Mobiltelefonen.

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