Ob Sportplatz, Leichtathletikanlage, Klein- und Ballspielfeld oder multifunktionale Trainingsfläche – Outdoor Kunststoffbeläge sind aus dem modernen Sportbetrieb nicht mehr wegzudenken. Durch den Einsatz der Bodenbeläge wird eine sichere und leistungsstarke Oberfläche für sämtliche Sportarten und Aktivitäten geschaffen. In unserem Ratgeber klären wir erste Fragen zu Sportböden für Outdoor-Allwetterplätze, die für Sportvereine und Kommunen von Relevanz sind.
Welche Eigenschaften sollte ein Outdoor Sportboden erfüllen?
Sportbodenbeläge im Außenbereich müssen eine Vielzahl von Eigenschaften erfüllen, um den Anforderungen von Sportlern gerecht zu werden, die sportliche Leistung, Sicherheit und Haltbarkeit gewährleisten:
- Sportfunktionelle Eigenschaften: z. B. Ballrückprall, Stoßdämpfung, Elastizität
- Schutzfunktionelle Eigenschaften: z. B. Rutschfestigkeit, Oberflächengleichheit
- Technische Eigenschaften: z. B. Temperaturstabilität, Farbechtheit, Umweltfreundlichkeit
Wie werden Kunststoffbeläge errichtet?
Die Verlegung von Outdoor Kunststoffbelägen kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. Im Wesentlichen wird zwischen Ortseinbau und vorgefertigten Belägen unterschieden:
- Insitu-Bauweise: Bei diesem Verfahren wird die schütt-, spritz- oder gießfähige Belagsmasse vor Ort auf der Tragschicht aufgebracht und verfestigt.
- Hybrid-Bauweise: Vorproduzierte Elastikschicht wird vor Ort auf der Tragschicht aus Asphalt verklebt. Die Nutzschicht wird abschließend im Insitu-Verfahren fugenlos angebracht.
- Modulare Verlegung: Vollständig vorgefertigte Platten- oder Bahnenware wird vor Ort zu einer Gesamtfläche verlegt.
Welcher Outdoor Kunststoffboden ist für meinen Zweck geeignet?
Jedes Nutzungskonzept hat individuelle Anforderungen an den Sportboden. Dazu gehört neben der Sportart die Nutzungsintensität, der Standort sowie das ausgeübte Leistungsniveau.
Für stationäre Kunststoffbeläge im Außenbereich ist die DIN 18035-6:2014-12 „Sportplätze – Teil 6: Kunststoffflächen“ entscheidend. Die Klassifizierung nach DIN 18035-6 bietet eine wichtige Orientierungshilfe bei der Auswahl des geeigneten Bodenbelags für bestimmte Sportarten und Anwendungsbereiche. Die Norm legt technische Anforderungen und Richtlinien für die Planung, den Bau und die Instandhaltung von Sportanlagen fest, die mit Kunststoffbelägen ausgestattet sind. Dazu gehören etwa die elastischen Eigenschaften, Stoßdämpfungseigenschaften und Oberflächenstrukturen. Die DIN unterteilt in die Belagstypen A bis F*, die sich in ihren Bauweisen unterscheiden.
- Belagstypen A, B und C: wasserdurchlässig; für den Breiten- und Schulsport sowie Freizeitanlagen geeignet
- Belagstyp D und E: wasserundurchlässig; für internationale Wettkämpfe und den Leichtathletik-Hochleistungssport geeignet
Neben dem Ortseinbau haben sich in den letzten Jahren zusätzlich modular verlegbare Sportböden insbesondere bei kleineren Flächen wie Mehrzweck-Minispielfeldern, 3×3 Basketball Courts oder Tennisplätzen bewährt. In diesem Fall gelten die Anforderungen gemäß DIN EN 14877 für vorgefertigte Kunststoffflächen auf Sportanlagen im Freien.
* Typ F Gießbelag findet in seiner Bauweise in der Praxis kaum Anwendung.
Was ist bei der Pflege von Outdoor Kunststoffbelägen zu beachten?
Um die sportfunktionellen Eigenschaften von Kunststoffböden im Außenbereich langfristig zu erhalten, ist eine fachgerechte Instandhaltung entscheidend. Die Pflege von Kunststoffbelägen gestaltet sich jedoch im Vergleich zu natürlichen Materialien wie Sand oder Rasen vergleichsweise einfach.
Regelmäßiges Entfernen von Verschmutzungen, Moos sowie Laub tragen dazu bei, die Oberfläche frei von störenden Belägen zu halten. Je nach Belagstyp kann es zusätzlich erforderlich sein, eine jährliche Intensivpflege mit speziellen Reinigungsmaschinen und Pflegeprodukten durchzuführen. Eine gezielte Inspektion des Sportbodens im Rahmen der Sportstättenprüfung, wie das Überprüfen auf Beschädigungen oder Abnutzungen, kann zusätzlich potenzielle Gefahrenquellen minimieren.
Was muss bei einer Sanierung eines Outdoor Kunstoffbodens beachtet werden?
Outdoor Kunststoffbeläge sind komplexe Aufbauten aus meist mehreren Tragschichten. Bei sanierungsbedürftigen Sportbelägen können die Tragschichten oft nochmals genutzt werden, da sie einer weniger hohen Abnutzung unterliegen. So entfällt der sehr aufwändige Rückbau zu Teilen und die Entsorgungskosten sind geringer. Auch ein wirtschaftliches Retopping kann in Erwägung gezogen werden. Hierzu wird lediglich der bestehende Kunststoffbelag gereinigt und eine fugenlose PUR-Beschichtung aufgebracht, in die EPDM-Granulat eingestreut wird.
Sind Sportböden förderfähig?
Beim Neubau oder der Sanierung eines Sportbodens können mitunter Fördermittel beantragt werden. Die Anforderungen und die Höhe der finanziellen Unterstützung variieren dabei je nach Bundesland. Der Landessportbund oder Stadt- bzw. Kreissportbünde können hierzu Auskunft geben.