Sport spielt eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft und ist fester Bestandteil des öffentlichen Lebens. Die Kommunen sind dabei von zentraler Bedeutung und tragen eine hohe Verantwortung, um den Sport in ihrer Gemeinde zu fördern und zu unterstützen. Denn ein großer Teil der sportlichen Aktivitäten findet im öffentlichen Raum statt und etwa 80 Prozent der öffentlichen Gesamtausgaben für den Sport werden von kommunalen Haushalten getragen.
Sporträume für Attraktivität und Lebensqualität
Regelmäßige körperliche Aktivität hat einen nachweislich positiven Einfluss auf die körperliche und geistige Gesundheit. Haben Bürger und Bürgerinnen entsprechend vielfältige Möglichkeiten, sportlich aktiv zu sein, kann das zu einer gesünderen und glücklicheren Gemeinschaft beitragen. Doch Sport ist auch ein wichtiger Faktor für soziale Interaktion und Gemeinschaftsbildung, was maßgeblich zur Lebensqualität beiträgt. Sporträume dienen als Treffpunkt für Menschen mit ähnlichen Interessen und Hobbys, wo sie soziale Kontakte knüpfen und Freundschaften aufbauen können.
Sportförderung als Teil kommunaler Daseinsvorsorge
Derzeit gibt es keine einheitlichen Leitlinien, die festlegen, wie die Förderung des Sports auf kommunaler Ebene auszusehen hat. Tatsächlich besteht für Kommunen keine Rechtspflicht zur Sportförderung, es muss lediglich der Sportraum für den Schulsport sichergestellt werden. Dennoch sollte die kommunale Sportförderung und langfristige Sportentwicklung als essenzielle kommunale Daseinsvorsorge angesehen werden. Denn sie trägt einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung der Bürger und zum Wohl der Gemeinschaft bei. Dabei geht es darum, den Zugang zu sportlichen Angeboten und Infrastruktur für alle Bürger zu gewährleisten – sowohl in Zusammenarbeit mit Sportvereinen als auch direkt, für den organisierten wie auch selbstorganisierten Sportbetrieb.
Konkret beinhaltet die sportfreundliche Stadtgestaltung folgende (freiwillige) Aufgaben:
- Bereitstellung, Instandhaltung und Modernisierung unterschiedlicher Sport-/Freizeitstätten
- Turn- und Sporthallen inkl. Anlagenausstattung
- Sportplätze & Außensportanlagen (Sportplatz, Leichtathletikanlage, Spielfelder)
- Multifunktionale Sportanlagen (z. B. Minispielfelder)
- Outdoor Fitnessanlagen
- Badeanstalten
- Skate- und BMX-Anlagen
- Grünanlagen und Parks
- Förderung von aktiven Mobilitätsformen durch bewegungsfreundliche Infrastruktur
- Wanderwege
- Fahrradwege
- Unterstützung und Förderung des organisierten Sports (Sportvereine und -verbände)
- Ausrichtung von Sportveranstaltungen und -wettkämpfen
- Einsatz für eine gleichberechtigte Teilhabe am Sport
- Förderung von Talentgruppen
- Bereitstellung von Kinder-Ferienangeboten
Mitunter entstehen jedoch auch Zielkonflikte bei der kommunalen Sportförderung, die berücksichtigt werden müssen. Werden bspw. häufig organisierte Sportveranstaltungen ausgetragen, steht die Sportstätte in diesem Zeitraum nicht der Bevölkerung zur freien Verfügung.
Verändertes Sportverhalten der Gesellschaft
Die kommunale Sportentwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess, der nie zum Stillstand kommt. Der Grund hierfür ist, dass auch das Sportverhalten der Gesellschaft im stetigen Wandel ist. Folgende Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle:
- Gesundheitsbewusstsein
Die Sensibilisierung für die Wichtigkeit eines aktiven Lebensstils nimmt zu, ebenso der Wunsch bis ins hohe Alter gesund und rüstig zu sein. Menschen suchen daher vermehrt nach Möglichkeiten, ihre körperliche und geistige Gesundheit zu fördern. - Fortschritt der Sportindustrie
Es entstehen neue Sportarten, das Equipment wird optimiert und die Art und Weise, wie Sport organisiert und vermarktet wird, verändert sich. Auch für die Gesellschaft entstehen so neue Möglichkeiten und Vorlieben, Sport auszuüben. - Technologischer Fortschritt
Moderne Technologien wie etwa Smartwatches tragen dazu bei, dass Menschen sich neue sportliche Ziele stecken und die Fortschritte technologiebasiert überprüfen. Ebenso wird die Digitalisierung in vielerlei Hinsicht inzwischen erwartet, bspw. um Belegungszeiten zu buchen. - Soziale Veränderungen
Veränderungen in der Gesellschaft, wie Arbeitsgewohnheiten und Lebensstile, können mit sich bringen, dass Menschen weniger Zeit oder Gelegenheit für traditionelle Sportarten haben. Es müssen Möglichkeiten her, Sport niedrigschwellig und selbstorganisiert in den Alltag zu integrieren. - Umweltbewusstsein
Das Bewusstsein für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen nimmt zu. Menschen suchen nach Sportarten und Aktivitäten, die weniger Ressourcen verbrauchen, weniger umweltbelastend sind oder den Schutz der Natur fördern. - Diversität und Inklusion
Es herrscht eine wachsende Akzeptanz und Teilhabe von Menschen unterschiedlicher Geschlechter, Kulturen, Ethnien, sexueller Orientierungen und körperlicher Fähigkeiten im Sport. Dies führt zu Veränderungen in der Art und Weise, wie Sport betrieben wird und welche Sportarten und Aktivitäten populär sind.