Klettern & Bouldern macht an sich schon jede Menge Spaß. Trotzdem müssen Technik, Ausdauer und Kraft immer weiter trainiert und verbessert werden. Dabei macht ein spielerisches Lernen besonders viel Spaß, weshalb wir Dir in diesem Beitrag 13 tolle Kletterspiele für Anfänger und Fortgeschrittene zusammengestellt haben.
Kletterspiele für jedes Alter & Leistungsniveau
Ob Anfänger, Fortgeschrittene, Erwachsene oder Kinder – die folgenden Kletterspiele begeistern jeden Kletterer. Du kannst die Spiele gut beim Aufwärmen in der Kletterhalle oder im Sportunterricht integrieren und verbesserst dabei spielerisch Technik, Ausdauer und Kraft. Wichtig ist, dass bei allen Kletterspielen je nach Höhe eine vorschriftsmäßige Absicherung beachtet wird.
Kleidertausch
Das Kletterspiel „Kleidertausch“ bietet sich sehr gut zum Aufwärmen an. Dabei kannst Du es entweder zu zweit oder in zwei Gruppen, die gegeneinander antreten, spielen. Für das Spiel muss sich jeder Spieler ein großes, zusätzliches Kleidungsstück anziehen. Anschließend tauschen die Paare nebeneinander in der Wand hängend diese Kleidungsstücke, ohne dabei die Wand zu verlassen. Wenn Du es in einem größeren Team bzw. in der Staffel spielst, hängen alle Teammitglieder in einer Kette an der Wand. Dabei zieht der erste Spieler der Kette das Kleidungsstück aus und reicht es weiter – es wird so lange an- und ausgezogen, bis der letzte des Teams das Kleidungsstück an hat. Gewinner ist das Team, in welchem jedes Teammitglied das Kleidungsstück einmal an- und ausgezogen hat.
Klettern mit Handicap
Dieses Kletterspiel kannst Du entweder mit einer Verletzung oder ohne Beeinträchtigung zur reinen Übung spielen. Es muss eine festgelegte Route geklettert werden. Die Besonderheit dabei ist, dass eine der Gliedmaßen beim Klettern nicht eingesetzt werden darf. Beispielsweise ist ein Klettern nur mit einer Hand, einem Bein oder sogar nur mit den Beinen und ohne Arme erlaubt. Gewinner ist derjenige, welcher die Route ohne ein Absetzen, Abstürzen oder die Verwendung der verbotenen Gliedmaße gemeistert hat. Es kann gut sein, dass es gleich mehrere Spieler schaffen und somit als Gewinner des Kletterspiels ausgezeichnet werden!
Sprint
Das Kletterspiel „Sprint“ kann entweder mit zwei gleichgroßen, konkurrierenden Gruppen oder zu zweit gespielt werden. Es muss eine vorgegebene Strecke – entweder nach oben oder quer der Wand entlang – so schnell wie möglich durchgeklettert werden. Wer schafft es am Schnellsten wieder zurück am Boden zu sein?
Blinde Kuh
Einem Spieler werden die Augen verbunden und der Partner hilft “dem Blinden” nur mit Anweisungen, eine Route zu klettern oder die Wand zu queren. Du kannst auch zwei Teams bilden und eine Route festlegen. Es gewinnt das Team, welches als Erstes am Ende der Route angekommen ist und somit am besten als Team kooperiert.
Krake
Es wird ein Griff an der Wand markiert, an dem sich stets eine Hand oder ein Fuß des Kletternden befinden muss. Nun versucht der Spieler mit all den anderen Gliedmaßen möglichst viele Griffe zu „sammeln”, d. h. zu berühren, ohne den Ausgangsgriff auszulassen. Wer schafft die meisten Berührungen?
Kofferpacken
Ich packe meinen Koffer und nehme mit …. Dieses klassische Spiel kann auch beim Klettern gespielt werden. Beim Kletterspiel „Kofferpacken“ geht es darum sich Griffe und Bewegungen zu merken. Eine (möglichst homogene) Gruppe (2-10) bildet Zug um Zug von einem Startgriff aus einen Boulder. Der erste Teilnehmer fügt einen Griff hinzu, dann der nächste… so entwickelt sich Zug für Zug ein Boulder. Die Schwierigkeit kannst Du erhöhen, indem alle Teilnehmer auf dem Rücken liegen. Alle legen sich auf den Rücken mit dem Kopf Richtung Kletter-/Boulderwand. Einer beginnt, klettert zwei Züge und legt sich wieder hin. Der Nächste muss die zwei Züge nachklettern, hängt wieder zwei Züge dran und legt sich wieder auf die Matte. Durch das Zuschauen auf dem Rücken liegend, klettert der Kletterer quasi kopfüber mit und damit werden sehr gut die Kletterwahrnehmung, die Bewegungsvorstellung und das Merken von Klettergriffen bzw. Kletterbewegungen geschult.
Versteckter Name
Für dieses Kletterspiel werden die Namen aller Spieler auf einem Schild oder einem kleinen Zettel vorbereitet. Auf der anderen Seite des Zettels werden Nummern aufgetragen. Alle die Namensschilder oder Zettel werden umgedreht (Name ist nicht mehr sichtbar), in unterschiedlicher Höhe an der Kletter-/Boulderwand verteilt und angeklebt. Das Ziel des Kletterspiels ist nun, dass jeder Spieler seinen Namen finden muss. Dabei darf jeder Spieler immer nur ein Schild umdrehen, danach muss er wieder an den Boden zurückkommen und der nächste Spieler ist dran. Sobald jemand seinen Namen gefunden hat, merkt er sich die Nummer des Schilds und sagt sie dem Trainer bzw. Spielerleiter. Dieser überprüft dann die Übereinstimmung des Namens mit der von ihm vor dem Spiel festgelegten Nummer.
Wer hat Angst vorm springenden Riesenfrosch?
Dieses Kletterspiel kennen sicherlich viele aus dem Sportunterricht oder vom Schulhof. Es kann ebenso in der Kletter-/Boulderhalle gespielt werden. Alle Spieler bewegen sich kletternd an der Wand. Nur einer, der springenden Riesenfrosch, steht verkehrt zum Geschehen unten. Sobald sich der Frosch umdreht, darf sich niemand mehr bewegen. Jede Bewegung muss eingestellt werden, auch wenn sich die Spieler in der Mitte eines Übergangs von einem Halt zum nächsten befinden. Dabei darf der Riesenfrosch so lange umgedreht bleiben bzw. so lange das Spiel unterbrechen, wie er mag. Die Spieler dürfen sich erst wieder bewegen, wenn sich der springende Riesenfrosch umdreht und ruft „Wer hat Angst vorm springenden Riesenfrosch?“. Dann rufen die Spieler “Niemand” und klettern weiter. Bewegt sich ein Spieler während der Frosch umgedreht ist oder fällt er von der Wand, ist er bis zur nächsten Runde draußen. Der letzte Spieler an der Wand gewinnt. Der Schwierigkeitsgrad kann sich abhängig von der Route oder der Zeit, in der der Frosch umgedreht ist, ändern. Mit diesem Spiel wird effektiv die Ausdauerkraft und die Körperpositionstechnik trainiert.
Im Doppelpack
Bei diesem Kletterspiel ist guter Teamgeist gefragt. Zwei oder mehrere Spieler werden mit einer kurzen Schnur (1-2 Meter Länge), die sie sich in den Hosenbund klemmen, miteinander verbunden. Ihre Aufgabe besteht darin, an der Kletter-/Bpoulderwand von A nach B zu klettern, ohne dass die Schnur „reißt“ bzw. einer von ihnen den Boden berührt. Die Übung kann dadurch erschwert werden, dass leicht zerreißbare Materialien, wie z. B. Klopapier als Verbindung genutzt werden.
Bierdeckel sammeln
An einer Kletter-/Boulderwand werden Bierdeckel wahllos verteilt (mit Klebestreifen befestigt oder auf die Griffe gestellt). Die Spieler werden in zwei gleichgroße Teams eingeteilt. Nun müssen die Bierdeckel von zwei festgelegten Startgriffen aus eingesammelt werden. Jeder Schüler darf dabei nur einen Bierdeckel einsammeln. Heruntergefallene Bierdeckel werden nicht gezählt. Die Schwierigkeit kann erhöht werden, indem die Bierdeckel auf dem Kopf balancierend zum Einstieg zurücktransportiert werden müssen. Außerdem kann die Bewegungsintensität des Spiels erhöht werden, wenn zuvor eine Laufstrecke zum Einstieg an die Wand zurückgelegt werden muss.
Memory
Mehrere Kartenpaare aus einem klassischen Memory-Spiel werden verdeckt an der Kletter-/ oder Boulderwand verteilt (ankleben an der Wand) und müssen von den Spielern durch Klettern umgedreht bzw. müssen die Paare gefunden werden. Jeder Spieler darf bei einem Kletterzug bzw. Spielzug nur jeweils zwei Karten umdrehen. Um den Spielverlauf zu beschleunigen, können die umgedrehten Karten der restlichen Gruppe gezeigt werden. Das Spiel kann entweder in zwei konkurrierenden Teams oder als Individualspiel gespielt werden. Am Ende steht bei beiden Varianten die Frage: Wer hat die meisten Paare des Memorys gesammelt? Du kannst das Spiel auch mit Puzzleteilen spielen. Dann gilt, dass ein kleines Puzzle am Boden zusammengefügt werden muss.
Glücksspiel
Dieses Kletterspiel ist ideal für eine Gruppe von Kletterern oder für das Training alleine. Schreibe alle Kletterbewegungen bzw. Klettertechniken auf, die Dir einfallen und dem Leistungsstand Deiner Gruppe entsprechen. Dann schneide alle aufgeschriebenen Bewegungen bzw. Klettertechniken aus, falte die Zettel und lege alle in einen Hut oder einen Beutel. Nun darf jeder Spieler einen Zettel ziehen. Die auf dem gezogenen Zettel festgelegte Bewegung bzw. Technik muss nun an der Kletter-/Boulderwand geklettert werden und die restlichen Spieler müssen die Bewegung bzw. Technik erraten.
Feuer, Wasser, Sturm
Das Spiel „Feuer, Wasser, Sturm“ ist nicht nur der Klassiker in jedem Sportunterricht, sondern kann ebenso in der Kletter-/ Boulderhalle durchgeführt werden. Alle Spieler bewegen sich auf der Matte vor der Wand, ohne dabei die Wand zu berühren. Bei dem Kommando „Feuer“ müssen alle so schnell wie möglich an die Kletterwand und dürfen sich nur an roten Griffen mindestens 5 Sekunden lang festhalten, ohne den Boden zu berühren. Beim Kommando „Wasser“ dürfen nur blaue Griffe verwendet werden. Wird Sturm gerufen, müssen sich alle auf der Matte hinlegen. Der jeweils Letzte scheidet aus. Wer ist der letzte Überlebende des Unwetters?