Fußballer behaupten gerne, dass Ihr Sport die erfolgreichste Ballsportart Deutschlands sei. Doch tatsächlich stimmt das nicht ganz! Denn Hockey muss sich mit zahlreichen Olympiasiegen, Weltmeistertiteln, Europameisterschaften, Siegen bei Champions Trophys und bedeutenden internationalen Turnieren wahrlich nicht verstecken. Dabei gibt es in Deutschland „nur“ 80.000 aktive Hockeyspieler in ca. 400 Vereinen.
Sportart für jedes Alter
Hockey ist ein Ballspiel, welches auf dem Rasen (Feldhockey) oder in der Halle (Hallenhockey) stattfindet. Es ist eine Sportart mit langer Tradition, welche schon vor 5000 Jahren in China, Persien und Indien gespielt wurde. Seit 1908 ist Hockey eine olympische Sportart. Es ist nicht nur ein sehr schnelles und bewegungsintensives Spiel, sondern Hockey fordert und verbessert viele Fähigkeiten:
- Geschicklichkeit & Reaktionsvermögen
- Schnelligkeit
- Kondition
- Konzentration
- Zusammenspiel und Kooperation
- Taktik
Das Hockeyspiel lässt sich in allen Altersgruppen spielen. Besonders aufgrund der hohen Anforderung an die Sozialkompetenz ist Hockey auch für den Schulsport geeignet. Denn es ist ein Mannschaftssport, bei welchem Einzelkämpfer fehl am Platz sind. Für ein erfolgreiches Spiel benötigen die Mannschaften einen guten Kampf- und Teamgeist. Zudem muss beachtet werden, dass es ein körperloses Spiel ist. Das heißt, der Gegenspieler darf nicht abgeblockt oder abgedrängt werden.
Was benötige ich für ein Hockeyspiel?
Die Feldspieler müssen im offiziellen Spiel mit Trikots, speziellen Hockeyschuhen, kurze Hosen (Männer) bzw. kurze Röcke (Damen), Stutzen und Schienbeinschützern ausgestattet sein. Den Spielern steht es frei, ob sie einen Mundschutz, Schutzhandschuhe und Gesichtsmasken (für die Verteidigung) tragen. Der Torwart ist mit einer speziellen Schutzausrüstung gekleidet, welche aus einem Helm mit Gitter sowie einer Torwartkelle (spezieller Hockeystock), Halskrause, Brustpanzer, Beinschoner und Suspensorium (Unterleibschutz) besteht.
Hockeyschläger
Der Hockeyschläger ist ein wichtiger Bestandteil der Ausstattung eines Hockeyspielers. Die Schläger wurden lange Zeit komplett aus Holz gefertigt, wobei sie inzwischen auch oftmals aus einem Kohlenstoff- und Aramidfasern verstärkten Faserverbundkunststoffen bestehen. Der Hockeyschläger ist mit einem Cushion-Griffband versehen, welches für einen rutschfesten Griff und guten Haltekomfort sorgt. Im Übergang zur Keule weist der Schläger eine Krümmung der Innenseite auf, die auch Spann genannt wird. Seit August 2006 darf diese nicht mehr als 2,5 cm betragen. Die Keule selbst ist auf einer Seite flach und auf der anderen Seite abgerundet. Die Länge des Schlägers wird in Zoll gemessen, wobei Erwachsene eine Standardgröße von 36,5 Zoll verwenden. Für Kinder sind spezielle Kinder-Hockeyschläger erhältlich.
Hockeyball
Der Hockeyball hat sowohl in der Halle als auch auf dem Feld einen Umfang zwischen 22,4 und 23,5 cm. Das Gewicht liegt zwischen 156 und 163 g mit einer kugelförmigen Form. Laut dem Deutschen Hockey Bund ist das Material des Balles frei wählbar, jedoch wird häufig ein weicher, flexibler Kunststoff benutzt. Die Ballfarbe sollte sich deutlich vom Spielfeld abgrenzen, weshalb meistens die Farbe weiß eingesetzt wird. Als wichtige Spieleigenschaft sollte der Hockeyball nicht springend sein.
Hockeytor
Die meisten Hockeytore verfügen über einen stabilen Aluminiumrahmen- bzw. Profil und einem knotenlosen Netz mit einer Maschenweite von maximal 4,5 cm. Das Hockeytor auf dem Feld weist die Maße von 3,66 Meter x 2,14 Meter auf und das Tor im Hallenhockey hat die Maße 3 Meter x 2 Meter.
An die Schläger, fertig, los – wie funktioniert Hockey?
Im Hockey treten zwei Mannschaften, die aus jeweils 10 Feld- und einem Torspieler bestehen, gegeneinander an. Im Erwachsenenbereich wird 4 x 15 Minuten lang gespielt, wobei es eine 40 Sekunden lange Auszeit bei Strafeckenverhängung sowie nach Erzielen eines Tores gibt. Die Spielfeld Größe liegt im Feldhockey bei 91,4 x 55 m.
Ballspiel im Hockey
Das Ziel des Spiels ist es, den Hockeyball in das Hockeytor zu schießen, wobei der Spielball nur mit der flachen Seite des Schlägers gespielt werden und der Torschuss nur in dem vor dem Tor markierten Schusskreis erfolgen darf. Der Schusskreis ist ein Halbkreis mit dem Radius von 14,63 m vor der Tormitte. Die Spieler dürfen den Ball nur mit der flachen Seite des Schlägers und ansonsten mit keinem Körperteil berühren oder abblocken. Nur dem Torwart ist es erlaubt den Ball auch mit dem Körper abzuwehren. Bei einem Torschuss darf der Ball hochgeschossen werden. Zudem gibt es die für das Hockey charakteristische Technik des Schlenzens. Schlenzen ist eine Technik der Ballbehandlung und beinhaltet eine Aufwärtsbewegung des Balles aus der Ausfallstellung mit tief gefasstem Schläger. Ansonsten wird der Hockeyball flach über das Spielfeld „geschoben“. Wenn ein Spieler einen hochgespielten Ball annimmt, dürfen ihm die restlichen Spieler bis zu einer sicheren Annahme nicht näher als 5 Meter kommen.
Strafecke im Hockey
Die sogenannte „Strafecke“ stellt eine Besonderheit im Hockey bei Regelverstoß dar und wird oftmals auch „kurze Ecke“ genannt. Unter einem Regelverstoß versteht man hierbei einen Verstoß der verteidigenden Mannschaft im Schusskreis oder einen groben Regelverstoß außerhalb des Schusskreises. Bei einer Strafecke müssen sich bis zu vier Spieler sowie der Torwart der verteidigenden Mannschaft auf Höhe der Torauslinie neben dem Tor bewegen. Die restlichen Verteidigen stehen hinter der Mittellinie. Ein Spieler der angreifenden Mannschaft befindet sich mit dem Ball auf der Höhe der Torauslinie und eine beliebige Anzahl von Angreifern halten sich außerhalb des Schusskreises auf. Nach Freigabe der Ecke durch den Schiedsrichter kommt es zu einem Anspiel des Herausgebers auf einen Angreifer, erst wenn dieses Abspiel erfolgt ist dürfen die Abwehrspieler den Schusskreis betreten. Bevor es zu einem Torschuss kommen darf, muss der Ball mindestens einmal den Schusskreis verlassen. Zum besseren Verständnis der Strafecke kannst Du Dir auch das folgende Video anschauen:
Siebenmeter im Hockey
Der Siebenmeter ist vergleichbar mit dem Elftmeter im Fußball. Ein Siebenmeter erhalten die Angreifer bei Regelverstößen der Verteidiger im Schusskreis. Während des Siebenmeters wird die Spielzeit angehalten und beim Ballspiel darf nicht ausgeholt werden.
Verwarnung der Hockeyspieler
Für die Verwarnung von Spielern gibt es drei Karten:
- Grüne Karte: Verwarnung + 2 bis 5 Minuten Ausschluss ( Hallenhockey 1 Minute Ausschluss)
- Gelbe Karte: 5 bis 15 Minuten Ausschluss (Hallenhockey 2 bis 10 Minuten Ausschluss)
- Rote Karte: Ausschluss auf Dauer im Feld- und Hallenhockey
Shoot-Out im Hockey
Ein Shoot-Out gibt es, wenn ein Spiel unentschieden endet. Mindestens fünf Spieler müssen von der Viertellinie aus startend versuchen gegen einen Torwart ein Tor zu erzielen. Dabei haben sie jeweils 8 Sekunden Zeit für den Torschuss. Foult der Torwart den Angreifer, erhält dieser einen Siebenmeter.
Hallenhockey vs. Feldhockey: Wo liegen die Unterschiede?
Hallenhockey wird v.a. in den Wintermonaten gespielt. Es unterschiedet sich in manchen Aspekten vom Feldhockey:
Hallenhockey | Feldhockey |
5 Spieler pro Mannschaft | 10 Spieler pro Mannschaft |
Kleineres Spielfeld (max. 55 m x 41,70 m) | Größeres Spielfeld (91,4 x 55 m) |
Kein Schusskreis | Schusskreis vorhanden |
Torschuss aus dem gesamten Spielfeld heraus | Torschuss nur aus/im Schusskreis |
Schlagen des Balles nicht erlaubt | Schlagen des Balles erlaubt |
Dünnere Keulenrückseite | Dickere Keulenrückseite |
Leichtere Hockeyschläger | Schwerere Hockeyschläger |
Und so sieht Hockey in Aktion aus: