Gerade im Winter, wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, stehen Hallensportarten im Fokus. Auch Fußball kann in der Halle gespielt werden, wobei Futsal, die offizielle von der FIFA anerkannte Fußballvariante, eine besondere Rolle spielt. Futsal vereint Elemente aus Fußball und Handball und ist in Deutschland noch vergleichsweise unbekannt. Oft wird es fälschlicherweise mit anderen Formen des Hallenfußballs verwechselt. Wir erklären dir die offiziellen Futsal-Regeln von FIFA und DFB, die Unterschiede zum herkömmlichen Hallenfußball sowie die Vorteile dieser dynamischen Spielform.
Woher kommt Futsal?
Der Name Futsal stammt aus dem portugiesischen „futebol de salão“ und dem spanischen „fútbol sala“, beides bedeutet „Hallenfußball“. Die Wurzeln des Spiels liegen in Südamerika, genauer gesagt in Uruguay, wo der Sportlehrer Ceriani 1930 eine kindgerechte Spielform des Fußballs entwickelte. 1952 entstand die erste Futsal-Liga in Brasilien und seit 1989 ist es die offizielle Hallenvariante der FIFA. 2018 feierte Futsal bei den olympischen Jugendspielen sein Debüt.
Futsal Regeln
Spielfeld und Tore
Das Futsal-Spielfeld misst in der Regel 20 x 40 Meter, es sind jedoch Abweichungen bis zu einer Länge von 25 – 42 Metern und einer Breite von 15 – 25 Metern erlaubt. Im Gegensatz zum Hallenfußball wird ohne Banden gespielt, stattdessen gibt es Seitenaus und Toraus. Der Strafraum ist wie im Handballfeld abgerundet und hat einen Radius von 6 Metern. Auch die Tore sind identisch mit Handballtoren (2 x 3 Meter).
Futsalball
Futsal Bälle unterscheidet sich ebenfalls vom herkömmlichen Fußball: Er ist sprungreduziert und hat einen Umfang von 62 bis 64 cm (Größe 4), bei einem Gewicht von 410 bis 440 Gramm.
Mannschaften und Spieldauer
Eine Futsalmannschaft besteht aus vier Feldspielern und einem Torhüter. Es gibt unbegrenzt Auswechselspieler und die Wechselzone befindet sich seitlich am Spielfeld. Gespielt wird 2 x 20 Minuten Nettospielzeit. Die Mannschaften können beliebig oft fliegend wechseln. Bei Unterbrechungen wird die Uhr gestoppt. Pro Halbzeit kann jedes Team eine einminütige Auszeit nehmen.
Foulspiel
Futsal setzt auf eine körperlose Spielweise, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Tackling ist verboten, und nur der Torhüter darf innerhalb des Strafraums den Ball mit dem Körper spielen, solange er den Gegner nicht gefährdet. Jedes Team darf maximal fünf kumulierte Mannschaftsfoul pro Halbzeit begehen, danach wird jedes weitere Foul mit einem 10-Meter-Freistoß geahndet.
Ball im Aus
Wenn der Ball ins Seitenaus geht, wird er per Einkick ins Spiel gebracht, nicht durch einen Einwurf. Nach einem Torabstoß muss der Ball entweder die Mittellinie überqueren oder von einem Gegenspieler berührt werden, bevor der Torhüter ihn erneut spielen darf.
Rückpass-Regel
Die Rückpass-Regel besagt, dass der Torhüter den Ball nach einem Rückpass mit dem Fuß spielen muss. Nach einem Abwurf oder Abstoß darf er erst wieder eingreifen, wenn der Ball die Mittellinie überquert hat oder ein Gegner ihn berührt hat.
Futsal vs. Hallenfußball: Die wichtigsten Unterschiede
- Banden: Im Futsal gibt es keine Banden, im Hallenfußball schon.
- Ball: Futsal nutzt einen sprungreduzierten Ball, Hallenfußball einen normalen.
- Wechsel: Im Futsal gibt es unbegrenzte fliegende Wechsel, im Hallenfußball sind Wechsel oft begrenzt.
- Tore: Futsal verwendet Handballtore (2 x 3 m), Hallenfußball größere Tore.
- Strafraum: Futsal hat einen runden Strafraum, Hallenfußball einen rechteckigen.
- Unterzahl: Nach einer roten Karte spielt ein Futsal-Team maximal 2 Minuten in Unterzahl, im Hallenfußball länger.
- Fouls: Im Futsal werden mehr als 5 Fouls pro Halbzeit mit einem Freistoß bestraft, im Hallenfußball nicht.
- Seitenaus: Futsal nutzt Einkicks, Hallenfußball Einwürfe.
- Zeitregel: Im Futsal müssen ruhende Bälle innerhalb von 4 Sekunden gespielt werden, im Hallenfußball gibt es diese Regel nicht.
- Schiedsrichter: Futsal hat zwei Schiedsrichter, Hallenfußball oft nur einen.
Welche Vorteile bietet Futsal?
Futsal fordert hohe Präzision bei Pässen und Schüssen. Durch den verkleinerten Raum und die intensiven Ballkontakte wird das Spieltempo stark erhöht. Die technischen und taktischen Fähigkeiten der Spieler sind besonders gefragt. Zudem verbietet Futsal eine körperbetonte Spielweise und birgt somit ein nur geringeres Verletzungsrisiko, was es zu einer beliebten Spielform im Schulsport macht.