Die Füße als ein Spiegelbild des menschlichen Körpers – das ist der Leitgedanke der Fußreflexzonentherapie. Die Fußmassage ist demnach nicht nur angenehm, ihr wird auch eine therapeutische Wirkung zugeschrieben. Wir haben Dir alle wichtigen Fakten zu dieser Therapieform zusammengestellt und stellen Dir außerdem passende Hilfsmittel zur Massage der Fußreflexzonen vor.
Was steckt hinter der Fußreflexzonentherapie?
In der Fußreflexzonentherapie wird von einem ganzheitlichen Körperbild ausgegangen. Demnach basiert die Fußreflexzonenmassage auf der Vorstellung, dass die Füße über Nervenbahnen mit allen Organen des Körpers verknüpft sind. Das bedeutet, dass sich der Körper in den Füßen widerspiegelt. Somit beschreiben viele Therapeuten die Füße nicht ohne Grund als Landkarte des Körpers. Dieser Leitidee entsprechend können durch eine gezielte Druckmassage am Fuß körperliche und seelische Beschwerden gelöst werden. Dabei kommt es nicht nur zur Linderung der Beschwerden, ebenso werden die Selbstheilungskräfte angeregt. In den meisten Fällen wird die Fußreflexzonenmassage ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt.
Zusammengefasst bestehen die folgenden Zonen:
- Die Zonen des Kopfes befinden sich im Bereich der Zehen.
- Die Zonen des Brustkorbes und des Oberbauches befinden sich im Bereich des Mittelfußes.
- Die Zonen des Bauches und Beckens befinden sich an den Fußwurzelknochen.
- Die Zonen der Wirbelsäule befinden sich an den innenseitigen Anteilen des Längsgewölbes.
Entstehung der Fußreflexzonentherapie
Der amerikanische Arzt William Fitzgerald gilt als Erfinder der modernen Fußreflexzonentherapie. Fitzgerald hatte bei den Ureinwohnern Amerikas beobachtet, dass diese bei Erkrankungen und Schmerzen bestimmte Punkte am Fuß massierten. Basierend auf dieser Beobachtung überprüfte er Studien und untersuchte, welche Punkte mit welchen Organen korrespondieren. Darauffolgend teilte er den menschlichen Körper in zehn symmetrisch angeordnete Bereiche ein, in welchen sich die verschiedenen Nervenendpunkte der Organe und Muskeln widerspiegeln. Später wurden die von Fitzgerald eingeführten Längszonen nochmals durch drei Querzonen ergänzt. Diese Einteilung bildet bis heute die Grundlage jeder Fußreflexzonentherapie. Behandelnde Therapeuten üben in diesen Zonen mithilfe des Daumens und des Zeigefingers bzw. Hilfsmitteln Druck aus, was zu Impulsen in den Reflexzonen führt.
In Asien hängt die Fußreflexzonentherapie eng mit den Prinzipien der traditionellen chinesischen Medizin zusammen. Dort entspringt das Prinzip der Fußreflexzonenmassage aus der Qi-Lehre des Taoismus. Demnach hängt die körperliche Gesundheit von einem störungsfreien Fluss der Lebensenergie (dem Qi) ab. Verschiedene Meridiane (Netzwerk von Energiebahnen) symbolisieren bestimmte Organe und regulieren den Qi-Fluss. Die gezielte Massage oder Akupunktur dieser Meridiane kann zur Auflösung von Blockaden im Bereich des Qi-Flusses führen, wodurch laut Chinesischer Medizin u. a. organische Beschwerden gelindert und sogar behoben werden können.
Wirkung & Anwendung der Fußreflexzonentherapie
Grundsätzlich kann die Fußreflexzonenmassage zur möglichen Linderung folgender Beschwerden bzw. zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte in diesen Bereichen eingesetzt werden:
- Gelenkschmerzen
- Beschwerden an der Wirbelsäule
- Muskelverspannungen
- Durchblutungsstörungen
- Kopfschmerzen
- Kreislaufstörungen
- Verdauungsbeschwerden
- Verschiedenen Entzündungen, wie z. B. Blasenentzündung
- Allergien, wie z. B. Heuschnupfen
- Zyklusstörungen
Zudem wird die Fußreflexzonenmassage auch bei psychischen Beschwerden, wie beispielsweise Schlafstörungen, Depressionen, Stress oder Erschöpfungszuständen, angewendet.
Verfahren in der Fußreflexzonentherapie
Die spezifischen Massagetechniken der Fußreflexzonentherapie unterscheiden sich nochmals bezüglich ihrer angestrebten Wirkung. So wird zwischen den folgenden zwei Methoden unterschieden:
- Tonisierende Griffe: Hierbei handelt es sich um kreisende, schnelle Bewegungen. Der Druck ist in seiner Intensität zu- oder abnehmend. Ziel der tonisierenden Griffe ist die Aktivitätssteigerung der spezifischen Organbereiche.
- Sedierende Griffe: Diese Griffe umfassen ein sanftes Kreisen gegen den Uhrzeigersinn bzw. ein gleichmäßiges Festhalten der Regionen. Hierbei sollen stark erregte Organsysteme beruhigt werden.
Hilfsmittel für die Fußreflexzonentherapie
Für die Fußreflexzonentherapie gibt es verschiedene Hilfsmittel, die entweder zur Selbstanwendung verwendet werden oder Therapeuten in der Behandlung unterstützt.
Hilfsmittel für die Selbstanwendung
- Trigger Produkte: Verschieden große Trigger-Kugeln ermöglichen eine Behandlung bestimmter Punkte. Mit dem passenden Trigger wird einige Zeit lang Druck auf einen bestimmten Punkt gegeben, um den betreffenden Bereich zu lockern.
- Sensorikboden: Der Strukturboden verfügt über eine unregelmäßige Oberfläche, wodurch die Füße immer wieder neue taktile Reize erhalten. Der Sensorikboden aktiviert so das gesamte neuromuskuläre und sensomotorische System.
Hilfsmittel für Therapeuten
- Reflexzonen-Poster: Geben einen Überblick über die Reflexzonen der Füße. Die für die Reflexzonen-Massage relevanten Reflexzonen sind auf dem Plakat sowohl am linken als auch am rechten Fuß farblich markiert.
- Massagebirdy und Massagestäbchen: Die beiden Hilfsmittel unterstützen die Therapeuten beim tiefen Eindringen in die Muskulatur. So müssen die Therapeuten selbst weniger Kraft für die Fußreflexzonentherapie aufbringen und behandeln dennoch effektiv. Die Stäbchen sind häufig aus Holz oder auch Metall gefertigt.