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    Erste-Hilfe-Tipps: Vorbereitet auf den Ernstfall

    Kübler Sport Redaktion |

    Lesedauer: 4 Minuten

    Erste Hilfe ist lebenswichtig, auch und vor allem im Sport sowie im Umgang mit Kindern. Deshalb sollte jeder die wesentlichen Erste-Hilfe-Maßnahmen kennen, um im Ernstfall handeln zu können. Doch obwohl jeder mit Führerschein bereits einen Kurs absolviert hat, wissen viele nicht (mehr) was zu tun ist oder womit sie anfangen sollen, wenn sie als Ersthelfer gefordert wären. Dabei ist es gerade für Übungsleiter und Trainer, aber auch für Lehrer und Erzieher besonders wichtig, im Notfall richtig zu handeln. Unsere Erste-Hilfe-Tipps können natürlich weder einen Erste-Hilfe-Kurs, noch praktische Übungen ersetzen. Deshalb solltest (und musst) du deine Kenntnisse regelmäßig mit einem Kurs auffrischen. Nichtsdestotrotz soll dieser Beitrag dich daran erinnern, was im Ernstfall wichtig ist.

    Erste Hilfe Tipps

    Was immer richtig ist

    Egal um welche Art von Unfall es sich handelt, es gibt vier einfache Punkte die du immer beherzigen solltest:

    1. Ständig die lebenswichtigen Funktionen des Verletzten kontrollieren
    2. Notruf 112 wählen
    3. Den Verletzten mit einer Rettungsdecke wärmen (auch von unten)
    4. Psychische Betreuungsmaßnahmen: Mit dem Verletzten sprechen und beispielsweise über den Kopf streichen. Das hilft auch Bewusstlosen.

    Stabile Seitenlage

    Wenn der Verletzte zwar atmet, aber bewusstlos ist, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Dazu kniest du dich neben den Betroffenen und winkelst den Arm der dir nahen Körperseite nach oben ab. Den Arm der fernen Seite legst du dann komplett über den Brustkorb und winkelst das ferne Bein an. Im Anschluss setzt du am Knie des angewinkelten Beins an und ziehst den Verletzten an dich heran, sodass er sich auf die Seite rollt. Zuletzt bringst du den Kopf in eine leichte Überstreckung, öffnest den Mund und legst die Hände des verletzten nach an seinem Körper ab.

    Reanimation: Herzdruckmassage und Beatmung

    Ist der Betroffene bewusstlos und keine Atmung vorhanden, muss du rasch handeln und eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen. Dabei drückst du zunächst dreißig Mal hintereinander kräftig auf die Mitte des Brustkorbs. Der richtige Rhythmus entspricht ungefähr dem der Refrains von Helene Fischers „Atemlos“ oder „Stayin‘ Alive“ von den Bee-Gees. Im Anschluss nimmst du zwei Mund-zu-Nase Beatmungen vor und beginnst von vorne, bis wieder eine Atmung vorhanden ist.

    Falls ein Defibrillator in Reichweite ist, solltest du diesen für die Wiederbelebung verwenden.

    Reanimation

    Probleme am/im Kopf

    Probleme im oder am Kopf sind meist schon durch äußerliche Verletzungen erkennbar oder äußern sich durch Kopfschmerzen, Lähmungen oder Gedächtnislücken. Dann ist es wichtig, den Kopf hoch zu lagern. Bei Betroffenen mit Sonnenstich oder Hitzeschlag musst du in jedem Fall für Schatten sorgen und die Person kühlen.

    Probleme in der Brust

    Bei Symptomen wie z.B. Atemnot, Hustenanfälle oder einem unregelmäßigem Puls können Verletzungen in der Brust vorhanden sein. Ist dies der Fall, musst du den Oberkörper des Betroffenen hoch lagern und enge Kleidung lockern. Außerdem solltest du in geschlossenen Räumen für ausreichend frische Luft sorgen, indem du die Fenster öffnest.

    Sichtbare Verletzungen

    Mit Wunden geht die Gefahr von Schmerzen, Blutverlust und Infektionen einher. Bei stark blutenden Wunden musst du das verletzte Körperteil hoch halten und die zuführende Arterie abdrücken. Dann legst du einen Druckverband an. Fremdkörper solltest du wenn möglich vorher behutsam mit einer Pinzette entfernen.

    Wichtig: immer Handschuhe tragen und keimfreies Verbandmaterial verwenden!

    Sportverletzungen

    Bei Sportverletzungen handelt es sich oft um Verletzungen an den Gelenken, Muskeln, Bändern oder Sehnen. Diese gehen meist mit Schwellungen, Rötungen und Schmerzen einher und der Verletzte kann das betroffene Körperteil nicht (richtig) bewegen.

    In jedem Fall solltest du hierbei nach der PECH-Regel handeln und das Körperteil ruhig stellen, kühlen und hochlagern. Ein unterstützender Verband ist ebenfalls oft hilfreich.

    Erste Hilfe Tipps für sichtbare Verletzungen

    Erstickungsgefahr

    Gelangen kleine Gegenstände in die Luftröhre eines Kindes oder hat sich der Betroffene verschluckt und droht zu ersticken, solltest du zunächst versuchen, den Gengestand mit bis zu fünf Schlägen zwischen die Schulterblätter bei vorgebeugtem Oberkörper zu lösen. Hilft das nicht, kannst du den Heimlich-Griff anwenden: Dabei umfasst du den Betroffenen von hinten mit beiden Armen so, dass deine Hände zwischen Bauchnabel und Brustbein liegt. Dann ziehst du ein paar Mal ruckartig, sodass Druck auf den Oberbauch ausgeübt wird.

    Probleme im Bauch

    Hat der Betroffene Schmerzen oder Verletzungen am/im Bauch solltest du ihn mit einer Nackenrolle oder einer Knierolle versorgen, um die Schmerzen zu lindern. Unterzuckerte Diabetiker brauchen außerdem unbedingt Traubenzucker. Manchmal kann es auch hilfreich sein, den Betroffenen beim Übergeben zu unterstützen.

    Bei einer Vergiftung solltest du Reste des Giftes oder die Verpackung sicherstellen und dem Rettungsdienst übergeben. Außerdem solltest du auch den Giftnotruf anrufen und dir Anweisungen geben lassen.

    Schock

    Falls der Verletzte blass und kalt ist, über Übelkeit und Schwindel klagt und einen besonders langsamen bzw. besonders schnellen Puls hat, steht er möglicherweise unter Schock. Falls keine anderen schweren Verletzungen vorhanden sind, solltest du den Betroffenen flach lagern und die Beine hoch legen.

    Erste-Hilfe-Tipps im Umgang mit Kindern

    Gegenüber Kindern tragen wir eine besondere Verantwortung. Verletzt sich ein Kind ist es besonders wichtig, dass du ruhig bleibst, da die Panik sich auf das Kind überträgt. Hier gilt vor allem trösten, beruhigen, ablenken und das Kind nicht alleine lassen.

    Bei erster Hilfe für Kinder gibt es ein paar extra Tipps zu beachten

    Erste-Hilfe-Ausstattung

    Gerade in der Sporthalle, in der Schule oder im Kindergarten sollte immer Ausrüstung für Erste Hilfe bereitgehalten werden. Dazu gehören neben einem immer gefüllten Verbandskasten und einem Erste-Hilfe-Koffer mit Verbandtüchern, Kompressen, Pflastern, Desinfektionsmaterial und Rettungsfolie auch etwas zum Kühlen und ein Defibrillator. Im besten Fall hat es in einem Nebenraum auch noch Platz für eine Liege.

    Alles Notwendige für eine vollständige Erste-Hilfe-Ausrüstung für Sporthalle, Schule und Kindergarten findest du hier.

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