Sportliche Aktivitäten haben nicht nur positive Auswirkungen auf die individuelle Gesundheit, sondern können auch das Arbeitsumfeld und die Teamdynamik in Unternehmen nachhaltig verbessern. Betriebssport – also betrieblich organisierte Sportaktivitäten für Mitarbeitende – kann verschiedene Formen annehmen, je nach den Interessen und Ressourcen des Unternehmens. Doch warum ist Betriebssport so wertvoll? Und wie kann Betriebssport erfolgreich innerhalb der betrieblichen Gesundheitsförderung umgesetzt werden?
Was zählt als Betriebssport?
Als Betriebssport gelten sportliche Aktivitäten, die von Unternehmen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeboten werden. Der Betriebssport kann sowohl innerhalb des Betriebs als auch außerhalb stattfinden. Es ist wichtig zu beachten, dass die Teilnahme am Firmensport auf freiwilliger Basis ist und nicht als verpflichtender Bestandteil des Arbeitsvertrags gilt. Entsprechend zählt Betriebssport auch nicht als Arbeitszeit, außer es wurde vom Arbeitgeber anders definiert.
Für Mitarbeitende besteht beim Betriebssport in der Regel Unfallversicherungsschutz durch die Berufsgenossenschaften. Jedoch gelten dann diverse Kriterien der Krankenversicherungen:
- Das Angebot muss Ausgleichssport ohne Wettkampfcharakter sein.
- Das Angebot muss regelmäßig stattfinden.
- Der Teilnehmerkreis ist auf Betriebsangehörige beschränkt oder besteht aus einer übergreifenden Betriebssportgemeinschaft.
- Es muss ein zeitlicher Zusammenhang mit der betrieblichen Arbeit bestehen.
- Es muss eine klare unternehmensbezogene Organisation bestehen.
Warum ist Betriebssport nützlich?
Die Vorteile von Betriebssportangeboten zeigen, dass sowohl Mitarbeitende als auch Unternehmen davon profitieren können:
- Förderung der Gesundheit: Sitzende Tätigkeiten dominieren den Arbeitsmarkt. Durch regelmäßige sportliche Aktivitäten können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre körperliche Fitness verbessern, ihre Ausdauer steigern und ihr allgemeines Wohlbefinden fördern. Ein präventiv gesunder Lebensstil kann zu einer Verringerung von krankheitsbedingten Ausfällen führen und die Mitarbeiter insgesamt leistungsfähiger machen.
- Steigerung der Produktivität: Sportliche Betätigung kann sich positiv auf die Produktivität am Arbeitsplatz auswirken. Durch körperliche Aktivität werden Endorphine freigesetzt, die das Energieniveau und die Stimmung heben können. Mitarbeitende, die regelmäßig Sport treiben, sind daher oft konzentrierter, motivierter und stressresistenter.
- Arbeitgeberattraktivität: Das Angebot von Betriebssport zeigt den Mitarbeitern, dass das Unternehmen sich um ihr Wohlbefinden und ihre Work-Life-Balance kümmert. Betriebssportangebote können zudem innerhalb des Employer Brandings dazu beitragen, talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig an das Unternehmen zu binden.
- Teamarbeit und Zusammenhalt: Sport verbindet Mitarbeitende abteilungs- und auch hierarchieübergreifend. Gemeinsame sportliche Aktivitäten schaffen eine informelle und lockere Atmosphäre, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter miteinander interagieren und sich besser kennenlernen können. Dies kann wiederum das Verständnis, die Kommunikation und die Zusammenarbeit im Arbeitsumfeld verbessern. Gerade in einer hybriden Arbeitswelt kommt Teambuilding oft zu kurz.
Wie kann Betriebssport umgesetzt werden?
Die Umsetzung des Betriebssports kann je nach den spezifischen Bedürfnissen und Ressourcen eines Unternehmens variieren. Es ist wichtig, dass Unternehmen den Betriebssport als Teil der Unternehmenskultur etablieren. Gerade weil die Teilnahme freiwillig ist, ist es umso wichtiger, die Belegschaft von den vielfältigen Vorteilen zu überzeugen. Idealerweise gibt es im Unternehmen mindestens einen Verantwortlichen, der die Aktivitäten koordiniert und bewirbt. Die Angebote des Betriebssports umfassen alle Formen des Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssports.
Sportkurse & Übungsstunden
Das Unternehmen kann sportliche Aktivitäten in Form von regelmäßigen Übungsstunden oder Kursen anbieten. Dies kann in Räumlichkeiten des Unternehmens, online oder in externen Sporteinrichtungen stattfinden. Die Betriebssportgruppen können verschiedene Aktivitäten wie Teamsport, Fitness, Yoga, Nordic Walking oder Racketsport beinhalten.
Betriebssportvereine
Um an offiziellen Wettkämpfen teilnehmen zu können, muss die Betriebssportgruppe als Betriebssportverein einer Sportorganisation oder einem Sportverband beitreten. Dies kann beispielsweise ein regionaler oder nationaler Betriebssportverband sein. Beliebte Angebote für Betriebssportvereine sind Breitensportarten wie Fußball, Basketball, Volleyball, Handball, oder Badminton. Aber auch Nischensportarten wie Korbball oder Padel sind denkbar.
Interne Turniere
Durch interne Sportturniere oder Wettbewerbe können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegeneinander antreten. Dies kann den Teamgeist und den Wettbewerbsgeist fördern, Spaß und Motivation bringen.
Externe Sportveranstaltungen
Die HR-Abteilung kann seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermutigen, an externen Sportveranstaltungen teilzunehmen, z. B. Firmenläufe, Sportwettkämpfe oder Charity-Sportevents. Dies bietet zusätzlich die Möglichkeit, das Unternehmen nach außen zu repräsentieren.
Kooperation mit Sporteinrichtungen
Das Unternehmen hat die Möglichkeit, Partnerschaften mit Sporteinrichtungen oder Fitnessstudios einzugehen, um den Mitarbeitenden Vergünstigungen oder spezielle Angebote zu ermöglichen.
Betriebseigene Sportstätten
Auf dem eigenen Firmengelände Betriebssport anzubieten hat den großen Vorteil, dass die Schwelle das Sportangebot auch regelmäßig zu nutzen deutlich reduziert wird. Gerade größere Unternehmen haben immer öfter firmeneigene Fitnessstudios, Kursräume sowie Outdoor Sportanlagen wie Tischtennisplatten, Basketballanlagen oder ganze Minispielfelder.
Sportliche Unternehmenskultur
Durch Maßnahmen wie Fitnesspausen während der Arbeitszeit, Gesundheitschecks und Anreize für sportliche Aktivitäten wie Belohnungssysteme oder Fahrradleasing kann eine sportliche Unternehmenskultur gefördert werden.
Hinweis: Die steuerfreie Sachbezugsfreigrenze für Arbeitgeber zur Förderung von gesundheitlichen Maßnahmen liegt bei 600 Euro pro Mitarbeiter im Jahr.