Ob auf dem Sportvereinsgelände, im Schwimmbad oder dem öffentlichen Park, Beachvolleyballfelder sind beliebte Sportanlagen und bereichern das Sportangebot für viele Freizeit- und Breitensportler.
Generelle Planungshinweise
Die Planung eines Beachvolleyballplatzes beginnt mit grundlegenden Überlegungen, die getroffen werden müssen. Dazu zählen allgemeine Aspekte als auch die damit zusammenhängende sorgfältige Abwägung des Standorts:
- Nutzerkreis: Freizeit, Schule, Verein, Wettkampf
- Bedarfssituation: Frequentierung, Zuschaueranlage, Beleuchtung etc.
- Multifunktionalität: Ausübung weiterer Beach-Sportarten (Beach Soccer etc.)
- Einbindung: eigenständige Anlage oder Teil eines Erholungs- oder Sportzentrums
- Zugänglichkeit: Einfriedung oder ungesichert frei zugänglich
- Infrastruktur: Versorgungsgebäude sowie Aufenthalts- und Bewirtungsräume, Versorgungsleitungen, gute Erreichbarkeit, Parkflächen etc.
- Umgebungsfaktoren: Geländebeschaffenheit, Baumbewuchs, Hochwassergefährdung etc.
- Rechtliche Vorgaben: Umwelt- und Naturschutz, Lärmbelästigung, Barrierefreiheit, Ballfangschutz etc.
Es ist ratsam, frühzeitig Kontakt mit den zuständigen Behörden aufzunehmen, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Verordnungen (regionale Bestimmungen, BauGB und die Landesbauordnung) erfüllt werden. Soll eine Beachvolleyball-Wettkampfanlage entstehen, werden zudem nochmals komplexere Anforderungen seitens der Sportfachverbände relevant.
Bodenvorarbeiten
Nachdem der Standort für die Beachanlage festgelegt wurde, ist es wichtig, die örtlichen Bodenverhältnisse zu überprüfen. Es müssen entsprechende Maßnahmen je nach Art der Bodendurchlässigkeit ergriffen werden.
- Bei günstigen Bodenverhältnissen, also einem durchlässigen Boden, wird ein Erdaushub mit einer Tiefe von 35 bis 45 cm angelegt.
- Falls der Boden undurchlässig ist, ist ein zusätzlicher Aushub von 10 bis 30 cm für den Einbau einer Dränage erforderlich.
- Der Untergrund des Platzes sollte ein leichtes Quer- bzw. Längsgefälle von 0,5 % bis 1 % zur Spielfeldmitte hin aufweisen, um eine ordnungsgemäße Entwässerung zu gewährleisten.
- Um den Sand vom Erdreich bzw. der Filterschicht fernzuhalten, bietet sich ein wasserdurchlässiges Trennvlies an.
Spielsand
Sandqualität
Der passende Sand auf dem Beachvolleyballfeld ist entscheidend für das Spielgefühl. Zu feiner Sand verdichtet etwa zu schnell, während zu große Körner Schürfwunden verursachen können.
Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) gibt eine Orientierung durch zertifizierte Sandarten für sämtliche Beachsport-Anlagen. Dieser Sand erfüllt folgende Kriterien:
DVV-Beach 1 für Nationalmannschaften und überregionale Spiele | DVV-Beach 2 für den Breitensport | |
Korngröße | 0,063 bis 2,0 mm | 0,063 bis 2,0 mm |
Kornform | rund bis kantengerundet | kantengerundet |
Kornverteilung | möglichst gleichförmig | stetig |
Calciumcarbonat | ≤ 3 % | ≤ 3 % |
Siliziumdioxid | ≥ 96 % | ≥ 94 % |
Des Weiteren empfiehlt sich ein möglichst geringer Humusanteil sowie heller Sand, der den Beachvolleyballplatz freundlicher macht.
Sandmenge
Bei einer Sandtiefe von 45 -50 cm unterhalb des Netzes sowie 35 – 40 cm im Randbereich werden im Schnitt 200 – 300 Tonnen Sand inkl. Auslaufzone benötigt.
Randeinfassung
Eine Randeinfassung des Beachfelds ist nicht zwingend notwendig, lediglich bei losem Erdreich. Jedoch vereinfacht eine Randeinfassung den Pflegeaufwand, es wächst weniger Rasen in den Sand und der Humuseintrag wird so verringert. Die beste Lösung ist eine niveaugleiche Einfassung aus dauerelastischem Recyclingmaterial (Kunstkautschuk/EPDM).
Spielfeld
Spielfeldgröße
Die Maße für Beachvolleyball-Freizeitsportanlagen sind international standardisiert und betragen 8 m Breite x 16 m Länge. Jedes Beachvolleyballteam spielt somit auf 8 x 8 Metern.
Um multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten von Beachanlagen im Breiten- und Freizeitsport zu erzielen, empfehlen Sportfachverbände zwei Standardgrößen. Die Spielfläche kann dann mit mehreren Beach-Sportarten bespielt werden:
- Standard-Einfeldanlage: 15 x 30 m
- Standard-Dreifeldanlage: 30 x 45 m
Spielfeldbegrenzung
Das Spielfeld ist durch fünf Zentimeter breite Spielfeldleinen begrenzt. Diese Leinen dürfen keine scharfen Schnittkanten haben, sich nur gering bei wechselnder Witterung dehnen und sind meist Blau, jedoch in jedem Fall kontrastreich. Außerhalb der Seitenlinien ist eine Freizone von mindestens drei Metern vorgeschrieben. Eine Mittellinie gibt es nicht.
Netzhöhe und -länge
Die Netzhöhe beim Beachvolleyball variiert je nach Altersgruppe und Geschlecht. Gemessen wird in der Mitte des Spielfeldes, seitlich darf die Höhe maximal 2 cm überschritten werden:
- Männer: 2,43 m
- Frauen: 2,24 m
- 16 Jahre und jünger: 2,24 m
- 14 Jahre und jünger: 2,12 m
- 12 Jahre und jünger: 2,00 m
Das Beachvolleyballnetz ist im gespannten Zustand bei einer Feldgröße von 8 x 16 m 8,5 m lang und wird zwischen Pfosten gespannt, die einen Abstand von 10 m haben.
Netzanlage
Für die Beachvolleyballanlage muss zwingend eine spezielle Beach-Netzanlage gewählt werden, denn gewöhnliche Volleyballanlagen halten den Witterungsbedingungen und Belastungen nicht stand.
Befestigungssysteme
Man kann zunächst unterschieden in reine Beachvolleyball-Anlagensysteme und solche Anlagen, die multifunktional für weitere Beachsportarten nutzbar sind. Anlagen, die nur für das Volleyballspiel genutzt werden, kommen mit Netzpfosten in festen Bodenhülsen aus. Multifunktionale Anlagen benötigen Pfosten, die sich herausnehmen lassen. Die Lösung sind Switch-Systeme. Hierbei lassen sich die Pfosten inklusive Bodenhülsen herausnehmen und die Vorrichtung mit einer Abdeckung sicher abdecken.
Die Befestigung der Beachvolleyball-Pfosten auf dem Untergrund kann außerdem durch feste oder flexible Systeme erfolgen. Bei festen, also dauerhaften Systemen, wird die Bodenhülse aufgedübelt oder eingesteckt (Switch-System). Für mobile Beachvolleyballanlagen, zum Beispiel für Veranstaltungen, werden Kanthölzer in Bodenhülsen eingeschoben. Das Netzsystem wird dann über das Gewicht des Sandes gehalten.
Spannsysteme
Die Spannung und Höhenverstellung des Netzes ist eine wichtige Funktion. Es stehen zwei Systeme bei Netzpfosten zur Verfügung: Die Flaschenzug-Spannmechanik oder Spindelspannvorrichtung. Mehr Komfort bietet ein Flaschenzugsystem, denn hierbei lässt sich auch bei voller Netzspannung die Höhe mit nur einem Handgriff schnell und mühelos verstellen.
Netzpfosten mit DVV-Prüfzeichen 1 zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus: - Keine Verformung bei gespanntem Netz - Alle Spann- und Befestigungselemente sind im Profil eingearbeitet - Die Höhen können bei gespanntem Netz stufenlos verstellt werden