Obwohl wir in verschiedenen Lebensbereichen ständig auf die Geschicklichkeit und Kraft unserer Hände angewiesen sind, neigen wir dazu, ihre Bedeutung für unsere Gesamtfitness zu unterschätzen. Dabei ist die Muskulatur der Hand äußerst komplex und besteht aus einer Vielzahl an Muskeln, die präzise zusammenarbeiten müssen, um eine breite Palette von Bewegungen zu ermöglichen. Das gezielte Handtraining mit Arm- und Handtrainern erweist sich in vielen Situationen als sinnvoll, ob präventiv oder in der physikalischen Therapie und Rehabilitation.
Einsatzzwecke von Handtrainern
Stärkung der Handmuskulatur
Handtrainer sind effektive Werkzeuge, um die Muskulatur in den Fingern, Händen, Handgelenken und Unterarmen zu stärken. Dies ist besonders wichtig für Personen, die nach Krankheit oder Handverletzungen ihre Muskulatur kräftigen müssen. Aber auch präventiv ist das Training der Handkraft sinnvoll. Etwa, um Knochenbrüche bei Stürzen zu verhindern oder um Schmerzzustände aufgrund von wiederkehrenden berufsbedingten Belastungen zu vermeiden.
Förderung der Beweglichkeit
Spezielle Trainer für die Hand ermöglichen ein gezieltes Training, um die Beweglichkeit in den Händen, Fingern und Handgelenken zu verbessern oder wiederzuerlangen. So bleiben die Handbewegungen bei bspw. Krankheiten oder auch im Alter geschmeidig und flexibel.
Verbesserung der Feinmotorik und Taktilität
Ein weiterer bedeutsamer Einsatzzweck von Handtrainern liegt in der gezielten Verbesserung der Feinmotorik, insbesondere wenn das Training auf die Finger abzielt. Die Variation in den Oberflächenstrukturen der Trainer trägt zudem dazu bei, die taktile Wahrnehmung zu fördern. Dies ist nicht nur für den Alltag von Bedeutung, sondern auch für Berufe oder Aktivitäten, die präzise Handbewegungen erfordern, wie zum Beispiel in der Kunst oder der Chirurgie.
Verbesserung der Griffkraft
Ein wesentlicher Fokus von Handtrainern liegt auf der Verbesserung der Griffkraft. Eine starke Griffkraft ist nicht nur im täglichen Leben von Vorteil, sondern spielt auch in vielen Sportarten und beruflichen Tätigkeiten eine entscheidende Rolle. Durch gezieltes Training können nicht nur die Hände, sondern auch der gesamte Unterarm gestärkt werden, was sich positiv auf die Gesamtleistungsfähigkeit auswirkt.
Anti-Stress
Ein interessanter Aspekt des Handtrainings ist seine Fähigkeit, Stress abzubauen. Das sanfte Kneten eines Balles beispielsweise kann dazu beitragen, das Stresslevel zu reduzieren und die Konzentration zu steigern. Bereits nach kurzer Trainingszeit stellt sich eine innere Ausgeglichenheit ein. Das Kneten bietet sich etwa während des Auswendiglernens an.
Tipps für das Training mit Handtrainern
- Fachliche Beratung: Konsultiere einen Fachexperten wie einen Physiotherapeuten oder Orthopäden bei spezifischen gesundheitlichen Bedenken, bevor du mit dem Training startest.
- Aufwärmen: Starte das Training mit einem angemessenen Aufwärmprogramm, um die Durchblutung zu fördern, Muskeln aufzuwärmen und die Gelenke zu mobilisieren. Führe dazu einfache Handbewegungen ohne Gerät durch oder starte die Übungen mit Handtrainer ganz behutsam.
- Korrekte Haltung: Achte auf eine gerade Körperhaltung, um Belastungen durch Fehlhaltungen zu minimieren. Die Übungen können im Sitzen oder Stehen durchgeführt werden.
- Individuelle Anpassung: Beginne mit leichtem Widerstand und steigere allmählich die Intensität, um die Muskulatur kontinuierlich zu fordern und zu stärken.
- Gewissenhafte Technik: Führe die Übungen in einem langsamen und kontrollierten Tempo durch, um Verletzungen zu vermeiden und die gewünschten Muskeln effektiv zu trainieren.
- Variation: Nutze verschiedene Übungen und Trainingsgeräte für das Handtraining, um verschiedene Muskelgruppen anzusprechen.
- Regelmäßigkeit: Trainiere regelmäßig, um langfristige Ergebnisse zu erzielen. Kürzere, häufigere Trainingseinheiten können effektiver sein als lange, seltene. Integriere das Training in deinen Alltag, z. B., wenn du fernsiehst oder am Schreibtisch arbeitest.
- Pausen einplanen: Gönn deinen Muskeln ausreichend Zeit zur Regeneration. Überbeanspruchung kann zu Ermüdung und Verletzungen führen.
- Aufmerksamkeit auf Schmerzen: Stoppe das Training bei unangemessenen Schmerzen während oder nach dem Training.
Handtrainer – die Auswahl ist groß
Die Wahl des richtigen Handmuskeltrainers hängt von den individuellen Zielen und Bedürfnissen ab.
Knetball: Die runden oder eiförmigen kleinen Knetbälle bestehen aus weichem Gummi, die man greifen, kneten oder rollen kann. Die Bälle gibt es meist in unterschiedlichen Härtegraden von sehr weich bis extra hart. Knetbälle sind besonders beliebt für das unkomplizierte Training nebenher.
Weichschaum-Griffe: Alternativ zum Knetball gibt es Übungsstäbe oder kleine Pads aus Schaumstoff, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren.
Therapieknete: Die weiche, formbare Masse von Therapieknete wird nicht nur kreativ genutzt, sondern dient auch spezifisch als Trainingsmittel in der Handrehabilitation und Ergotherapie. Durch das Kneten und Formen der Therapieknete werden die Muskeln in den Händen und Fingern aktiviert sowie die Fingerfertigkeit verbessert.
Federgriffe: Federgriffe, auch Fingerhantel genannt, erinnern an eine Zange. Sie besteht aus zwei Griffen, die durch eine Feder verbunden sind. Die Federkraft, mit der die Zange zusammengepresst werden muss, lässt sich individuell einstellen. Fingerhanteln trainieren neben der Hand auch besonders den Unterarm.
Fingertrainer: Beim Hand- und Fingertrainer wird durch Gummibänder an den Fingern die Streck- und Beugemuskulatur der Hand trainiert. Fingertrainer gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Widerständen.
Rotationstrainer: Rotationsbälle funktionieren nach dem Kreiselkraftprinzip. Durch die Kugel im Inneren des Balls entstehen Kräfte, die die Hand- und Armmuskulatur ausgleichen muss. Der Powerball® ist der absolute Vorreiter unter den Rotationstrainern für Hand und Arm.