Was versteht man unter Reaktivkraft?
Reaktivkraft ist eine spezifische Form der Schnellkraft, die bei Bewegungen zum Tragen kommt, bei denen ein schneller Wechsel von einer Dehnungs- zu einer Kontraktionsphase erfolgt. Dieser Übergang wird als dehnungs-verkürzungs-Zyklus (DVZ) bezeichnet. Die Reaktivkraft ist besonders relevant, wenn die Muskulatur elastische Energie speichert und diese unmittelbar für die folgende Bewegung nutzt.
Eigenschaften der Reaktivkraft:
- Zeitlicher Aspekt: Der Wechsel zwischen Dehnung und Verkürzung muss in einer kurzen Kontaktzeit (unter 200 Millisekunden) erfolgen, um die gespeicherte Energie effizient nutzen zu können.
- Typische Bewegungen: Sprünge, Sprints und Richtungswechsel, beispielsweise im Weitsprung, Volleyball oder Fußball.
- Beteiligte Muskeln: Besonders wichtig sind die Waden-, Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur, da sie bei vielen Sportarten für explosive Bewegungen verantwortlich sind.
Bedeutung von Reaktivkraft
- Sportliche Leistung: Eine gut ausgeprägte Reaktivkraft steigert die Explosivität und Effizienz in Bewegungsabläufen.
- Verletzungsprävention: Trainierte Muskulatur kann schnelle Belastungswechsel besser kompensieren und schützt so vor Überlastungen.
Reaktivkrafttraining: Entwickeln der Reaktivkraft
Das Training der Reaktivkraft erfolgt durch plyometrische Übungen wie Hocksprünge, Tiefsprünge oder schnelle Sprungserien, die den dehnungs-verkürzungs-Zyklus gezielt fordern.
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