Tennis: Ausrüstung, Spielfeld, Regeln & Schlagarten

Tennis gehört zu den populärsten Rückschlagspielen weltweit. Dank der Möglichkeit, es von jung bis ins hohe Alter auszuüben, bleibt es ein zeitloser Sport. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zur Ausrüstung, dem Aufbau des Tennisfelds, den verschiedenen Spielvarianten, den grundlegenden Tennisregeln und den wichtigsten Schlagtechniken.

Tennis-Ausrüstung

Tennisschläger

Ein Tennisschläger besteht aus Griff, Rahmen, Saiten und Schlägerkopf. Die Größe und das Gewicht variieren je nach Spielertyp und Vorlieben. Die Gesamtlänge eines Schlägers, also einschließlich Griff, darf ein Länge von 73,7 cm und eine Breite von 39,4 cm allerdings nicht überschreiten. Die Saiten des Schlägers sind in einem festen Muster gespannt und beeinflussen maßgeblich das Ballgefühl und die Schlagkraft.

Tennisbälle

Tennisbälle bestehen aus Gummi und sind mit Filz überzogen. Je nach Spielbedingungen gibt es unterschiedliche Balltypen, die sich durch Sprunghöhe, Härte und Gewicht unterscheiden. Im Wettkampf wird häufig der Typ 2-Ball verwendet, der eine mittlere Geschwindigkeit hat.

Folgende Eigenschaften haben Tennisbälle nach ITF aufzuweisen:

	Balltyp 1 (schnell)	Balltyp 2 (mittel)	Balltyp 3 (langsam)	Höhe über NN3
Gewicht (Masse)	56-59,4 g	56-59,4 g	56-59,4 g	56-59,4 g
Größe	6,541-6,858 cm	6,541-6,858 cm	6,985-7,303 cm	6,541-6,858 cm
Sprunghöhe	135-147 cm	135-147 cm	135-147 cm	122-135 cm
Verformung	0,495-0,597	0,559-0,737	0,559-0,737	0,559-0,737
Rückverformung	0,673-0,914	0,800-1.080	0,800-1.080	0,800-1.080
Farbe	weiß oder gelb	weiß oder gelb	weiß oder gelb	weiß oder gelb

Die oben genannten Balltypen dürfen dabei die nachfolgenden Abweichungswerte nicht überschreiten:

	Masse (Gewicht)	Sprunghöhe	Verformung	Rückverformung
Maximale Abweichung	0,4 g	4 cm	0,08 cm	0,10 cm

Für den Wettkampfsport bei U 10 (10 Jahre und jünger) Tennisspielen können nur folgende Balltypen verwendet werden:

	Kategorie 3 (Rot) Schaumstoff	Kategorie 3 (Rot) Standard	Kategorie 2 (Orange) Standard	Kategorie 2 (Grün) Standard
Gewicht (Masse)	25,0-43,0 g	36,0-46,9 g	36,0-46,9 g	47,0-51,5 g
Größe	8,0-9,0 cm	7,0-8,0 cm	6,0-6,86 cm	6,3-6,86 cm
Sprunghöhe	85-105 cm	90-105 cm	105-120 cm	120-135 cm
Verformung	–	–	1,40-1,65 cm	0,80-1,05 cm
Farbe	jede	rot und gelb oder gelb mit roten Punkten	orange und gelb oder gelb mit roten Punkten	gelb mit einem grünen Punkt

Schuhe und Bekleidung

Tennisschuhe sollten je nach Platzbelag gewählt werden. Für Hartplätze bieten spezielle Schuhe mit glatter Sohle besseren Halt, während auf Sandplatz Schuhe mit einer rutschfesten Sohle bevorzugt werden. Atmungsaktive Sportbekleidung hilft dabei, sich frei zu bewegen und das Spiel optimal zu gestalten. Je nach Wetter- und Platzverhältnissen gehören auch Schweißbänder, Sonnenbrillen und Kappen zur wichtigen Ausrüstung.

Tennisfeld

In Deutschland gibt es über 46.000 Tennisplätze. Die meisten dieser Anlagen sind Freiluftplätze, ca. 43.000. Im Winter werden dann hauptsächlich die ca. 4.000 Tennishallen genutzt.

Größe und Aufbau des Spielfelds

Das Tennisfeld ist 23,77 m lang und 8,23 m breit im Einzelspiel. Beim Doppelspiel beträgt die Breite 10,97 m, was durch die Doppelfelder ermöglicht wird. Das Feld wird durch das Netz in zwei Hälften geteilt, und die Grundlinie markiert die hintere Spielfeldgrenze.

Um die Vorteile von Betrieb und Unterhalt zu generieren, sind Tennisplätze im besten Fall im Sportzentrum zu integrieren. Auch Maßnahmen zum Windschutz (i. d. R. Bepflanzung) ohne dass Schatten auf das Tennisfeld geworfen werden, sind zu bedenken. Um die optischen Voraussetzungen für die Tennisspieler zu verbessern, wird beim Tennis traditionell auf dunkle Hintergründe bzw. Tennisblenden zurückgegriffen. Üblicherweise liegen Tennisplätze in Nord-Süd-Richtung, um ideale Lichtverhältnisse ab 16 Uhr zu bekommen. Hierbei dürfen sie eine maximale Abweichung von maximal 7,5 Grad gedreht werden. Liegen die Plätze in Ost-West-Richtung ergeben sich vormittags die besten Lichtverhältnisse. Tennisplätze müssen mit einer Zaunhöhe von mindestens 2,50 m eingefriedet werden, wobei die Pfosten nach außen zu setzen sind.

Für Tennishallen gelten nochmals gesonderte Regelungen.

Linienmarkierungen

Die Linien auf dem Tennisfeld haben verschiedene Funktionen. Die Grundlinie markiert das Ende des Spielfelds, und die Aufschlaglinie (auch T-Linie genannt) verläuft parallel zum Netz. Die Aufschlagfelder sind wichtig für den Beginn des Aufschlagspiels, bei dem der Ball diagonal ins gegnerische Feld gespielt wird.

Tennisplatzbeläge

Für Outdooranlagen im Tennis gibt es üblicherweise folgende Belagtypen: Tenne (Ziegelmehl), Kunstrasen, Kunststoff, Bitumen und Beton. In Deutschland ist der Sandplatz, also der Tennisplatz mit Tennenbelag am meisten anzutreffen. Die Tennenfläche mit Ziegelmehl (zerkleinerte Ziegelsteine) ist nach DIN 18035 Teil 5 eine wasserdurchlässige, mehrschichtige Sportfläche aus mineralischen Korngemisch ohne zusätzliche Bindemittel. Von ihr hängt die Beschaffenheit der sportfunktionellen Eigenschaften wie Ebenheit, Wasserdurchlässigkeit und Scherfestigkeit ab. Der Platz unterliegt normalerweise einem Gefälle von 0,5 %, damit Wasser und Regen schnell ablaufen kann und sich keine Pfützen bilden.

Tennisnetz

Das Tennisnetz ist an den Pfosten in einer Höhe von 1,07 m und in der Mitte bei 91,4 cm befestigt. Die Pfosten stehen 91,4 cm außerhalb des Einzelspielfelds, und das Netz muss so gespannt sein, dass es den Raum zwischen den Pfosten vollständig ausfüllt. Die Maschen verhindern, dass ein Ball hindurchgeht. Netzhalter und Einfassung müssen weiß sein, wobei das Seil oder Metallkabel maximal 0,8 cm dick sein darf. Bei Doppelspielen stehen die Netzpfosten ebenfalls 91,4 cm außerhalb des Spielfelds, bei Einzelspielen können zusätzliche Stützen verwendet werden.

Spielvarianten

• Einzelspiel
  Im Einzel treten zwei Spieler gegeneinander an. Hierbei spielt jeder Spieler für sich allein, und es wird nur das kleinere Spielfeld ohne die Doppelfelder genutzt.

• Doppelspiel
  Beim Doppel stehen jeweils zwei Spieler pro Team auf jeder Seite des Netzes. Das Doppelspiel erweitert das Spielfeld um die seitlichen Doppelfelder, was zu einer größeren Fläche führt und Teamarbeit erfordert. Auch das Aufschlagrecht wird im Doppel regelmäßig gewechselt.

• Mixed-Doppel
  Im Mixed-Doppel besteht jedes Team aus einem Mann und einer Frau. Die Tennisregeln sind die gleichen wie im Doppelspiel, jedoch wird hier ein besonderes Augenmerk auf das Zusammenspiel zwischen den Geschlechtern gelegt.

• Variationen in Wettbewerben
  Je nach Turnierform gibt es unterschiedliche Regelungen, beispielsweise zur Anzahl der Gewinnsätze oder zur Zählweise im Tie-Break.

Tennisregeln

Spielprinzip

Das Ziel im Tennis ist es, den Ball über das Netz ins gegnerische Spielfeld zu schlagen, ohne dass der Gegner den Ball regelkonform zurückspielen kann. Punkte werden durch Fehler des Gegners oder durch das Erzielen eines direkten Punktgewinns erzielt. Ein Doppelfehler beim Aufschlag bedeutet Punktverlust für den Aufschläger. Zudem müssen die Spieler bei jedem ungeraden Spielstand die Seiten wechseln.

Zählweise

Ein Tennis-Match besteht aus Sätzen, und je nach Turnierformat wird auf zwei oder drei Gewinnsätze gespielt. Innerhalb eines Satzes müssen sechs Spiele gewonnen werden, wobei ein Vorsprung von zwei Spielen nötig ist. Die Zählweise innerhalb eines Spiels erfolgt in den Schritten 0, 15, 30, 40 und „Spiel“. Bei 40:40 (Einstand) muss der Spieler zwei Punkte in Folge gewinnen.

Kein Punkt	1. Punkt	2. Punkt	3. Punkt	4. Punkt	5. Punkt
0	15	30	40	“Spiel” bzw. Vorteil*	“Spiel”

* Nur beim Stand von 40:40, also Einstand, wird ein Zweipunkteabstand benötigt um das „Spiel“ zu erreichen.

Aufschlag-Regeln

• Füße in Ruhestellung: Vor dem Aufschlag müssen beide Füße des Aufschlägers hinter der Grundlinie stehen, seitlich des Mittelzeichens.
  
• Ball in die Luft werfen: Der Aufschläger wirft den Ball in die Luft und schlägt ihn mit dem Schläger über das Netz in das gegnerische Aufschlagfeld.
  
• Fehlgeschlagener Aufschlag: Wenn der Aufschläger es nicht schafft, den Ball ins Aufschlagfeld zu spielen, gilt der Aufschlag als Fehler.
  
• Zweiter Aufschlag: Misslingt der erste Aufschlag, gibt es einen zweiten Versuch. Wird auch dieser Fehler gewertet, geht der Punkt an den Rückschläger.
  
• Fußfehler: Wenn der Aufschläger während des Aufschlags die Grundlinie oder das Spielfeld berührt, gilt dies als Fußfehler und wird als Aufschlagfehler gewertet.
  
• Spielbereitschaft: Der Aufschläger darf nur aufschlagen, wenn der Rückschläger spielbereit ist. Umgekehrt darf sich der Rückschläger nicht unnötig viel Zeit lassen, um sich aufzustellen. Wird der Aufschlag ausgeführt, während ein Spieler noch nicht bereit ist, wird der Aufschlag wiederholt.
  
• Aufschlag berührt das Netz: Wenn der Ball beim Aufschlag das Netz, den Netzhalter oder die Netzeinfassung berührt, aber trotzdem ins gegnerische Aufschlagfeld springt, wird der Aufschlag wiederholt.

Tennis Schlagarten

• Vorhand (Forehand)
  Die Vorhand ist der am häufigsten verwendete Schlag im Tennis. Dabei wird der Schläger in der dominanten Hand gehalten und der Ball von der Seite des Körpers nach vorne gespielt. Dies ermöglicht kraftvolle und präzise Schläge.

• Rückhand (Backhand)
  Die Rückhand wird auf der gegenüberliegenden Seite des Körpers gespielt und kann ein- oder beidhändig ausgeführt werden. Der beidhändige Rückhandschlag bietet mehr Stabilität, während der einhändige Rückhandschlag oft für mehr Reichweite sorgt.

• Aufschlag (Serve)
  Der Aufschlag ist ein entscheidender Schlag, mit dem der Ball ins Spiel gebracht wird. Der Aufschläger muss hinter der Aufschlaglinie stehen und den Ball diagonal ins gegnerische Aufschlagfeld spielen. Ein gut platzierter Aufschlag kann einen direkten Punktgewinn bringen.

• Volley
  Der Volley wird nahe am Netz gespielt, bevor der Ball den Boden berührt. Es handelt sich um einen schnellen Reaktionsschlag, der den Gegner unter Druck setzt.

• Schmetterball (Smash)
  Der Smash wird ausgeführt, wenn der Ball hoch über dem Netz gespielt wird. Mit einer kraftvollen, über dem Kopf ausgeführten Bewegung wird der Ball steil ins gegnerische Feld geschlagen, oft unhaltbar für den Gegner.

• Slice und Topspin
  Der Slice wird mit einer Rückwärtsrotation des Balls gespielt, wodurch dieser flach über das Netz segelt und nach dem Aufprall kaum abprallt. Topspin hingegen verleiht dem Ball eine Vorwärtsrotation, die ihm eine höhere Flugbahn und eine schnellere Beschleunigung nach dem Aufprall verleiht.

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