Denkst Du beim Jonglieren sofort an Clowns und Zirkus? Dann liegst Du damit gar nicht mal so falsch. Jonglieren ist Teil der Artistik und zählt traditionell zu den Darbietungen des Zirkus. Jedoch ist es heute bei weitem nicht mehr nur im Zirkus aufzufinden, sondern hat sich zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung und zu einer sportlichen Aktivität entwickelt. In diesem Beitrag stellen wir Dir das Jonglieren näher vor.
Was versteht man unter Jonglieren?
Jonglieren umfasst alle Formen der Wurfjonglage. Dabei werden Gegenstände, wie z. B. Jonglierbälle, Keulen, Teller oder Tücher, wiederholt nacheinander in die Luft geworfen und wieder aufgefangen. Zu jedem Zeitpunkt befindet sich mindestens ein Gegenstand in der Luft. Dabei ist die Kunst der Jonglage, die Gegenstände zu jedem Zeitpunkt im Gleichgewicht (in der Luft balancierend) zu halten. Die Wurzeln des Jonglierens sind schon im mittelalterlichen Joculator („Spaßmacher”) sowie im alten Ägypten, Rom und Griechenland aufzufinden.
Wofür ist Jonglieren gut?
Jonglieren ist nicht nur eine lustige Freizeitbeschäftigung, sondern kann gerade im pädagogischen Bereich, wie z. B. in Schulen, sinnvoll eingesetzt werden. Jonglieren fördert u. a. die Konzentrationsfähigkeit und Vorstellungsfähigkeit, die Reaktionsschnelligkeit, das räumliche Vorstellungsvermögen sowie Zeit-, Rhythmus- und Gleichgewichtsgefühl. Zudem werden die Koordination und Wahrnehmung geschult. Durch die gleichmäßigen Bewegungen kommt es zu keiner Überlastung, wobei sich die Kinder trotzdem konstant bewegen. Gerade im Schulalltag kann Jonglieren eine meditative Wirkung aufweisen und Stress abbauen.
Jongliertechnik lernen
Richtige Haltung beim Jonglieren
Die Grundhaltung im Jonglieren gestaltet sich wie folgt:
- Beine hüftbreit und locker auf den Boden stellen
- Knie sind leicht gebeugt
- Aufrechte Haltung
- Unterarme mit 90 Grad anwinkeln
- Im Handgelenk ebenfalls locker bleiben
- Handinnenflächen nach oben drehen (Handfläche zeigt zur Decke)
- Kopf ist aufrecht, Blick ist geradeaus, sodass man die Hände gerade noch im unteren Blickfeld sieht
Formen der Jonglage
Beim Jonglieren wird in die folgenden Muster unterschieden:
Kaskade
Die Kaskade ist das einfachste zu erlernende Muster, weshalb man mit diesem Muster Jonglieren leicht erlernen kann. Bei diesem Muster jonglierst Du mit einer ungeraden Anzahl von Gegenständen. Die einfachste Form ist die Drei-Ball Kaskade, bei welcher mit zwei Gegenständen in einer Hand und einem in der anderen Hand jongliert wird. Es wird immer im Wechsel mit der rechten und der linken Hand geworfen.
Fontäne
Bei der Fontäne jonglierst Du mit einer geraden Anzahl an Gegenständen, wobei in jeder Hand einzeln mit der Hälfte der Gegenstände jongliert wird. Die Hände werden bei diesem Muster während dem Jonglieren nicht gewechselt. Es wird zwischen der synchronen und asynchronen Fontäne unterschieden. Bei der synchronen Fontäne werfen beide Hände gleichzeitig, bei der asynchronen Fontäne wechseln sich die Hände beim Werfen ab.
Shower
Dieses Muster lässt sich mit jeder Anzahl von Bällen jonglieren. Die Bälle werden im Kreis jongliert, wobei die linke Hand den Ball an die rechte Hand übergibt und die rechte Hand den Ball im hohen Bogen in die andere Hand wirft. Durch die Weitergabe der Gegenstände von einer Hand zur anderen gehört das Muster „Shower“ zu den schwierigeren Techniken.
Mills Mess
Beim Muster „Mills Mess“ wird meistens mit drei Bällen geworfen. Das Muster beruht darauf, dass ein bestimmter Ball in der Form einer liegenden Acht (jeweils von außen nach innen) geworfen wird. Die restlichen Bälle folgen der Flugbahn des ersten Balls. Es wird meistens mit überkreuzten Armen jongliert. Das bedeutet, dass Du mit überkreuzten Armen wirfst und fängst.
Säule
Die „Säule“ ist ein Jongliermuster, das sich mit jeder Anzahl von Bällen jonglieren lässt. Die Bälle werden in einer Hand jongliert. Dabei ist es variabel, ob die Bälle in einem großen Kreis, neben- oder voreinander, auf- und absteigend oder andere Muster bilden.
Jonglage-Varianten
Es gibt noch zahlreiche weitere Formen des Jonglierens. Ein kleiner Ausschnitt sind dabei das Passing, die Sportjonglage oder das Joggling. Das Passing stellt eine Variation der Solo-Jonglage dar, bei welchem zwei oder mehrere Jongleure gleichzeitig jonglieren und sich dabei die Bälle auch gegenseitig zuwerfen. Im Bereich der Sportjonglage, welche mit Wettkämpfen verbunden ist, liegt der Fokus auf dem technischen Können, der Präzision der Ausführung und der Komplexität der jonglierten Muster. Joggling ist eine lustige Variante des Jonglierens. Es ist eine Kombination aus Joggen und Jonglieren, wobei der Weltrekord des Jogglings über eine Distanz von 100 m mit 3 Objekten bei einer Zeit von 11,68 s liegt.
Tipps zum Jonglieren
Zum Abschluss haben wir noch ein paar Tipps für Dich:
- Den zweiten Ball immer erst hochwerfen, wenn der Erste den höchsten Punkt seiner Flugbahn erreicht hat
- Wurfhöhe eher gering halten, sodass die Flugbahn des Balls auf Augenhöhe verläuft
- Vergiss das Atmen trotz oder gerade wegen Deiner Konzentration während des Jonglierens nicht
- Auch einmal mit Tüchern üben (fliegen langsamer)
- Täglich 10 Minuten üben ist besser als einmal 2 Stunden
- Und das Wichtigste: Geduld, Geduld, Geduld!
Probiere es doch einfach mal aus. Für Jonglieren benötigst Du nur ein paar Gegenstände, es ist fast überall möglich und mit etwas Übung erlernt es jeder. Bei Kübler Sport erhältst du auch Jonglierboxen, die Dir eine große Auswahl an zu jonglierenden Gegenstände bieten.