Sportvereine stehen heutzutage vor zahlreichen Herausforderungen: Mitgliederschwund, demografischer Wandel und die Konkurrenz durch kommerzielle Anbieter sind nur einige der Faktoren, die das Vereinsleben beeinflussen. Doch inmitten dieser Herausforderungen bieten moderne Sporttrends sowie Nischensportarten große Chancen für Vereine, sich neu zu positionieren und attraktiv zu bleiben. In diesem Beitrag beleuchten wir, wie Vereine neue Sportangebote nutzen können, um neue Mitglieder zu gewinnen und bestehende zu binden.
10 Ideen für Vereine
Padel
Padel ist eine schnell wachsende Racketsportart, die Tennis und Squash kombiniert. Vereine können von diesem Trend profitieren, indem sie Padel Courts errichten und Kurse sowie Turniere organisieren. Auch Vermietungen an Externe sind möglich, denn derzeit sind Padel Courts in Deutschland rar und daher sehr gefragt.
3×3 Basketball
3×3 Basketball, eine schnellere und intensivere Version des klassischen Basketballs, ist ideal für urbane Umgebungen. Beim 3×3 Streetball liegt der Fokus auf dem ungezwungenen Spiel und der Freude am Sport, was besonders junge Leute anspricht. Besonders Basketballabteilungen können Streetball unkompliziert integrieren.
Outdoorfitness
Outdoorfitness liegt im Trend, da immer mehr Menschen die frische Luft und die Natur genießen wollen, während sie trainieren. Durch Outdoor-Fitnessangebote werden ganz neue Zielgruppen gewonnen, die dem Training im Studio oder Verein bisher noch kritisch gegenüberstanden. Möglich sind etwa Kursangebote im Freien, Krafttraining an Outdoor-Fitnessgeräten oder Calisthenics.
Racketlon
Racketlon ist ein Mehrkampf-Sport, bei dem die Teilnehmer in den Disziplinen Tischtennis, Badminton, Squash und Tennis gegeneinander antreten. Jede Sportart wird in einer festgelegten Reihenfolge gespielt, und der Gewinner ist derjenige, der die meisten Punkte über alle Disziplinen hinweg erzielt.
Aerial Yoga
Aerial Yoga ist eine innovative Form des Yoga, bei der Übungen mithilfe eines an der Decke hängenden Tuchs ausgeführt werden. Diese Kombination aus traditionellen Yoga-Posen und Akrobatik bietet ein intensives Ganzkörpertraining.
Teqball
Teqball ist eine Trendsportart, die eine Mischung aus Tischtennis und Fußball darstellt. Gespielt wird beim Teqball auf einem gewölbten Spieltisch, der einem Tischtennistisch ähnelt, aber eine gebogene Tischkante besitzt. Auch weitere Spielvarianten wie Teqvoly, Teqpong, Teqis und Qatch sind möglich.
Parkour
Parkour, die Kunst der effizienten Fortbewegung durch urbanes Gelände, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Vereine können Parkour-Kurse anbieten, die Geschicklichkeit, Kraft und Kreativität fördern. Dies spricht besonders junge, abenteuerlustige Menschen an.
Stand-Up-Paddling (SUP)
SUP hat sich als beliebte Wassersportart etabliert, die Gleichgewicht und Kraft fördert. Vereine in der Nähe von Gewässern können SUP-Kurse und -Touren saisonal anbieten. Diese Aktivitäten können sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Sportler anziehen und bieten eine spannende Abwechslung zu traditionellen Sportarten. Auch ganz neuartige Konzepte wie Yoga auf dem SUP werden möglich.
HYROX
HYROX ist ein Fitnesswettkampf, der Ausdauer und Kraft kombiniert. Vereine können zertifizierte HYROX-Trainingsprogramme einrichten, die optimal auf den Wettkampf vorbereiten. Dies kann Fitnessbegeisterte anziehen, die nach intensiven und strukturierten Trainingsmöglichkeiten suchen.
Walking Fußball
Walking Fußball ist eine reduzierte Form des Fußballs, die speziell für ältere Menschen entwickelt wurde. Vereine können Walking Fußball-Teams aufstellen, um Senioren die Möglichkeit zu bieten, weiterhin aktiv und sozial eingebunden zu bleiben.
Grenzen und Herausforderungen
Trotz der vielen Vorteile, die moderne Sporttrends bieten, gibt es auch Grenzen und Herausforderungen, die Vereine berücksichtigen müssen:
- Bedarf und Akzeptanz ermitteln
Vereine sollten zunächst eine Bedarfsanalyse durchführen, um herauszufinden, welche Trends bei den Mitgliedern und in der Region unter potenziellen Neumitgliedern besonders gefragt sind. Außerdem sollten bestehende traditionelle Sportarten nicht vernachlässigt werden, um Bestandsmitglieder nicht zu verärgern. - Ausbildung und Qualifikation sicherstellen
Neue Sporttrends erfordern oft spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten. Es ist notwendig, qualifizierte Trainer bzw. Übungsleiter zu finden oder bestehendes Personal weiterzubilden. Dies kann zeitaufwendig und kostenintensiv sein. - Trendhopping vermeiden
Erzwungenes Trendhopping ist langfristig nicht zielführend und muss unbedingt vermieden werden. Der Sportverein sollte seiner Linie treu bleiben, somit nur neue Sportarten integrieren, die beispielsweise zu einer bestehenden Sparte passen, statt jeden Hype mitzunehmen. - Räumlichkeiten und Ausstattung prüfen
Viele Vereine verfügen über begrenzte Räumlichkeiten, die nicht immer einfach an neue Sportarten angepasst werden können. Ein Umbau oder die Schaffung neuer Räumlichkeiten mit eigener Ausstattung ist oft mit hohen Investitionen verbunden, die intensiv geprüft werden müssen.
- Marketing und Kommunikation betreiben
Eine gezielte Marketing- und Kommunikationsstrategie ist essenziell, um neue Sportangebote bekannt zu machen. Dabei können sowohl klassische Kanäle wie Flyer und Zeitungsartikel als auch digitale Medien wie Social Media und die Vereinswebsite genutzt werden.