Tchoukball, kurz Tchouk ist eine noch relativ junge Teamsportart, die in den 1970er-Jahren entwickelt wurde. Ziel war es, einen Mannschaftssport zu erschaffen, das Gesundheit, Respekt und Freude vereint. Tchoukball zeichnet sich durch schnelle Wechsel zwischen Angriff und Verteidigung aus und ist besonders fair, da es auf aktives Ausweichen vor den Gegenspielern setzt. somit ist auch das Verletzungsrisiko recht gering.
Tchoukball Regeln
Mannschaften
In Tchoukball treten zwei Mannschaften mit jeweils sieben Spielern gegeneinander an. Das Spiel ist durch Fair Play geprägt, und es gibt keine direkten Körperduelle. Die Teams müssen strategisch zusammenarbeiten, um Pässe zu spielen und den Ball erfolgreich auf das Netz zu werfen.
Spielfeld
Das Spielfeld im Tchouk entspricht der Größe eines Basketballfeldes. Auf beiden Seiten steht ein Tchoukballnetz, das sogenannte „Frame“, dessen Vorderseite die Grundlinie berührt. Vor jedem Netz befindet sich ein Halbkreis mit einem Radius von drei Metern, die sogenannte verbotene Zone, die von keinem Spieler betreten werden darf. Das Netz ist in einem schrägen Winkel aufgestellt, sodass der Ball als Abpraller ins Spielfeld zurückspringt.
Ballführung
Der Ball darf nicht gedribbelt werden, und der ballführende Spieler hat nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten. Ein Spieler darf maximal drei Bodenkontakte haben, wobei bereits das Fangen des Balls im Stand als ein Kontakt zählt. Fängt der Spieler den Ball in der Luft, so zählt die Landung als zwei Bodenkontakte. Außerdem dürfen maximal drei Pässe zwischen den Spielern nach dem Anwurf von der Grundlinie erfolgen, bevor der Abschluss auf das Netz stattfinden muss.
Punkte
Punkte werden erzielt, wenn der Ballführende den Ball auf das Netz wirft und der Ball nach dem Abpraller den Boden berührt, ohne dass die gegnerische Mannschaft ihn fangen kann. Punkte für die gegnerische Mannschaft entstehen, wenn:
- der Ball das Netz verfehlt,
- der Ball nach dem Wurf außerhalb des Spielfeldes aufprallt,
- der Ballführende den Ball nach seinem Wurf erneut berührt,
- der Ball die verbotene Zone vor oder nach dem Aufprall berührt.
Spielzeit
Die Spielzeit im Tchoukball kann variieren, hängt aber meist von den Turnierregeln oder der Absprache der Teams ab. Üblicherweise wird das Spiel in zwei Halbzeiten unterteilt, ähnlich wie in anderen Mannschaftssportarten. Zwischen den Halbzeiten gibt es eine kurze Pause. Die Mannschaft, die nach Ablauf der Spielzeit die meisten Punkte erzielt hat, wird zum Gewinner erklärt.
Die Tchoukball-Charta
Der Erfinder von Tchoukball betonte, dass der Sport nicht in erster Linie gegen den Gegenspieler, sondern gegen die eigenen Schwächen gespielt wird. Die Tchoukball-Charta legt den Rahmen des Spiels fest: Freundschaft und Respekt stehen im Vordergrund. Freude über den eigenen Erfolg soll nicht auf Kosten des Gegners ausgelebt werden, und Rivalitäten sind unerwünscht. Statt „Sieg“ spricht man von „Gewinnern“, um den Fokus auf ein schönes Spiel zu legen. Es gibt keinen „besten“ Spieler, sondern ein Team, das durch gegenseitige Unterstützung und gemeinsames Lernen immer weiter wächst.
Wer spielt Tchoukball?
Dank seiner besonderen Philosophie und des strikten Fair Plays können Männer, Frauen, Kinder und Erwachsene gemeinsam Tchoukball spielen. Niemand darf einen anderen Spieler behindern, was Aggressionen im Spiel verhindert. Daher wird Tchoukball auch oft in Schulen, Kitas oder im Reha- und Seniorensport gespielt.
Das Spiel erfordert ständige Aufmerksamkeit, schnelles Denken und Teamarbeit. Nur durch enge Zusammenarbeit kann eine Mannschaft erfolgreich sein. Obwohl Tchoukball auch im Freizeitsport beliebt ist, wird es zunehmend auch im Ligabetrieb und bei internationalen Turnieren gespielt. Die Spiele finden sowohl in der Halle als auch als Beach-Variante im Sand statt. Seit 2010 gibt es offizielle deutsche Meisterschaften, und die ersten Weltmeisterschaften wurden im Jahr 2000 in Genf ausgetragen.