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    Änderungen IHF Handball Regelwerk

    Auswirkungen der Regeländerungen auf Vereine

    Kübler Sport Redaktion |

    Lesedauer: 3 Minuten

    Am 01.07.22 wurden von der International Handball Federation (IHF) neue Regularien eingeführt. Im Wesentlichen betrifft das die folgenden vier Änderungen:

    Handball
    Handball im Verein

    Handbälle mit und ohne Harz

    Zukünftig werden von der IHF Handbälle, die mit Harz und die ohne Harz gespielt werden unterschieden.

    Hinweis: Harz für die bessere Griffigkeit des Handballs ist schon lange umstritten. Es verunreinigt die Sportböden und kann nur mit speziellen Lösemitteln entfernt werden. Handbälle, die sich ohne Harz spielen lassen, sind also für diejenigen eine sehr gute Alternative, die ein Harzverbot in ihrer Sporthalle haben.

    Zugelassene Ballgrößen

    Bälle, die ohne Harz gespielt werden, dürfen gemäß Regelwerk kleiner und leichter sein. Die einzelnen Mannschaftskategorien müssen folgende Ballgrößen (d. h. Umfang und Gewicht) verwenden:

    Handbälle, die mit Harz gespielt werdenHandbälle, die ohne Harz gespielt werden
    IHF-Größe 3 *– 58 bis 60 cm
    – 425 bis 475 g
    – 55,5 bis 57,5 cm
    – 400 bis 425 g
    IHF-Größe 2 **– 54 bis 56 cm
    – 325 bis 375 g
    – 51,5 bis 53,5 cm
    – 300 bis 325 g
    IHF-Größe 1 ***– 50 bis 52 cm
    – 290 bis 330 g
    – 49 bis 51 cm
    – 290 bis 315 g

    * Herren ab 16 Jahren
    ** Damen, weibliche Jugend ab 14 Jahre, männliche Jugend 12 – 16 Jahre
    *** Weibliche Jugend 8 – 14 Jahre, männliche Jugend 8 – 12 Jahre

    Das neue Ballreglement der IHF wird in Deutschland aktuell noch nicht umgesetzt (Stand: Dezember 2022). Wie die Regelung zukünftig angewendet wird, wird in einer Arbeitsgruppe des DHB thematisiert.

    Harzfrei spielbare Handbälle

    Passende Bälle für das Spiel ohne Harz sind für gewöhnlich gekennzeichnet mit “harzfrei”, “resinfree” oder “waxfree”.

    Neuer Anwurfkreis

    Eine weitere Regeländerung betrifft den Mittelanstoß (Anwurf). Statt dem bisherigen Anwurf, bei dem ein Fuß auf der Mittellinie platziert sein muss, erfolgt der Anwurf nun aus dem neuen Anwurfkreis. Die neue kreisförmige Anwurfzone misst einen Durchmesser von vier Metern und ist mittig der Mittellinie platziert.

    Hinweis: Mit dem neuen Anwurfkreis soll der Anwurf künftig aus der Bewegung heraus erfolgen. Dadurch sind rasantere Spielzüge "schnelle Mitte" möglich.

    Für den DHB und seine Landesverbände wird der Anwurfkreis seit dem 1. Juli 2022 verpflichtend umgesetzt. Allerdings ist die Anpassung der Hallenbodenmarkierung für viele Hallenträger in so kurzer Zeit nicht stemmbar. Aufgeklebte Streifen, die den Kreis andeuten, werden daher aktuell noch akzeptiert und werden von spielleitenden Schiedsrichtern nicht als Mängel im Spielfeldaufbau angezeigt.

    Nachmarkierung des Anwurfkreises

    Sollen die Markierungsarbeiten für den dauerhaften Handball-Anwurfkreis normgerecht durchgeführt werden, benötigt es einer fachmännischen Einmessung und Aufbringung. Gerne unterstützt Kübler Sport bei diesem Vorhaben!

    Zeitstrafe bei Kopftreffer des Torwarts

    Als weitere Maßnahme, unsportliches Verhalten im Handball zu unterbinden, wurde die 2-minütige Zeitstrafe eingeführt, die ein Spieler erhält, wenn er aus einer freien Spiel- bzw. Wurfsituation heraus den Torwart am Kopf trifft.

    Damit die neue Regel greift, gilt zusätzlich:

    • Nur bei offener Spielsituation, es darf kein Verteidiger zwischen Werfer und Torwart sein.
    • Der Kopf des Torwarts muss der erste Ballkontaktpunkt sein.
    • Täuscht der Torwart die Schiedsrichter durch bewusstes Provozieren des Ballkontakts, damit es eine Bestrafung gibt, wird er wegen unsportlichen Verhaltens bestraft.
    Hinweis: Die Regelanpassung soll den Torwart weiter schützen, bisher konnten Kopftreffer beim Torwart nur beim Siebenmeter geahndet werden.

    Reduzierte Passanzahl beim Passivspiel

    Die wohl bedeutendste Änderung für das taktische Spiel betrifft die Passanzahl beim passiven Spiel. Beim Passivspiel, auch Zeitspiel genannt, darf die angreifende Mannschaft nur noch vier statt sechs Pässe machen, nachdem der Schiedsrichter das Vorwarnzeichen (gehobener Arm) anzeigt. Wird die Passanzahl überstiegen, pfeift der Schiedsrichter ab und die abwehrende Mannschaft bekommt den Freiwurf.

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