Wer an Slacklining denkt, hat meist direkt das Bild einer zwischen zwei Bäumen gespannten Leine im Kopf. Um den Bäumen allerdings nicht zu schaden, müssen zwingend einige Faktoren bedacht werden. Sind die Voraussetzungen einer Baumanbringung nicht gegeben, bestehen noch weitere Optionen, die Slackline zu spannen. Lerne alle Arten an Slackline Befestigungen kennen und finde die praktikabelste Lösung für deine Situation!
Basics zur Anbringung der Slackline
Diese Basics gelten für alle Slackline Befestigungen:
- Lowlines (Basisform des Slacklinings) befinden sich auf Kniehöhe bis maximal Hüfthöhe.
- Eine Spannlänge der Slackline von 8-10 Meter gilt als optimal.
- Wie stark die Slackline mit der Ratsche gespannt wird, hängt von mehreren Faktoren ab und wird nach der eigenen Vorliebe gewählt.
Eine sehr straffe Spannung bedeutet weniger große Schwingungen, aber gleichzeitig auch stärkere Mikroschwingungen. Wichtigste Regel ist, dass die Slackline bei Nutzung nicht den Boden berühren darf.
Slackline-Befestigung an Bäumen
Klassiker der Befestigung einer Slackline ist die Anbringung zwischen zwei Baumstämmen. Ein rücksichtsvoller Umgang mit den Bäumen ist dabei ein absolutes Muss, da die Bäume sonst irreparable Schäden annehmen können. Folgendes gibt es zu beachten:
- Der Baumstammdurchmesser misst über 30 cm, besser 40 cm. Dies entspricht einem Umfang von mindestens 1 m.
- Baumarten mit dicker Rinde sind zu bevorzugen (z. B. Borke, Eiche), empfindliche Stämme wie die der Birke, Buche oder Ahorn besser meiden.
- Der Baum muss gesund sein und darf keine sichtbaren Schäden wie z. B. morsche Stellen aufweisen.
- Der Wurzelbereich ist ebenfalls empfindlich und sollte daher nicht betreten werden.
- Die Installation einer Slackline an einem Baum darf nur temporär sein.
- Die Baumrinde und die Zellschicht darunter sind sehr empfindlich, weshalb zwingend ein zusätzlicher Baumschutz unter die Baumschlinge angebracht werden muss. Der Baumschutz kommt zusätzlich der Haltbarkeit der Slackline zugute.
Wichtiger Hinweis: Informiere dich im Zweifel auch vorab bei deiner Stadt bzw. Gemeinde, ob die Befestigung von Slacklines an Bäumen in Parks und auf sonstigen öffentlichen Grünflächen erlaubt ist. Denn einige Kommunen haben sich dazu entschlossen, die Anbringung von Slacklines an städtischen Bäumen komplett zu verbieten, da vermehrt Schäden an der Baumrinde verursacht wurden.
Stationäre Bodenfundamente zur Anbringung der Slackline
Voraussetzung zur Befestigung der Slackline an Bodenfundamenten ist der fachgerechte Einbau nach DIN 18032. Die DIN regelt u. a. die Mindestbruchlast/Auszugfestigkeit von 40 kN je Verankerungspunkt. Ebenso sollte das Slackline-Zubehör das GS-Zertifikat haben und TÜV geprüft sein. Entsprechend ist von Befestigungen der “Marke Eigenbau” mit beliebigem Material aus dem Baumarkt dringend abzuraten.
Slackline-Pfosten
Slackline-Pfosten sind meist aus robustem feuerverzinkten Stahl gefertigt und eignen sich damit für den Innen- sowie Außenbereich. Die Pfosten werden mittels einbetonierter Bodenhülsen bei Bedarf eingelassen. Besonders in Sporthallen ist dies die einfachste Art der Anbringung, da hier bereits Bodenhülsen zur Verfügung stehen. Auch die Fixierung an beispielsweise Recksäulen ist erlaubt, jedoch unter Beachtung der DIN 79400. Auf Außenanlagen sind Slacklines mit Pfosten meist als dauerhafte Slackline-Installationen angebracht.
Wichtiger Hinweis: Zwar scheinen Straßenlaternen, Geländer, Fahrradständer, Elektrokästen und sonstige festinstallierte Objekte auf öffentlichen Flächen ein stabiler Pfostenersatz, jedoch sind diese nicht auf den starken seitlichen Zug ausgerichtet, der beim Slacklining herrscht. Entsprechend sind Objekte dieser Art als Ankerpunkte für die Slackline ungeeignet und schlimmstenfalls richtig gefährlich.
Bodenanker
Ebenso geeignet sind Verankerungen direkt auf Bodenhöhe. Bodenanker stehen wie auch Bodenhülsen oftmals in Sporthallen bereits zur Verfügung. An Bodenankern werden normalerweise Turngeräte verspannt. Um die Slackline auf die gewünschte Höhe umzulenken, ist zusätzlich eine bestimmte Vorrichtungen notwendig, z. B.:
- A-Frames
- Slack-Pad als Auflage für einen Turnkasten o. ä.
- Slackline-Ständer
Wenn eine Vorrichtung zur Überspannung verwendet wird, sollte die Slacklinestrecke eine Länge von zehn Metern nicht übersteigen.
Temporäre Erdanker zur Befestigung der Slackline
Soll die Slackline nur zeitweise befestigt werden, beispielweise auf Reisen, eignen sich Erdanker oder Stahlnägel, die nicht einbetoniert werden. Der Boden muss allerdings eben und fest sein, sandiger und feuchter Boden könnte ein Sicherheitsrisiko darstellen. Auch bei dieser Anbringung sind zusätzliche Elemente nötig, um den Abstand zum Boden zu erreichen.
Slackline-Wandbefestigung
Da die Wandbefestigung recht unauffällig ist und sich nachträglich installieren lässt, ist diese Art der Slackline-Anbringung optimal für Schulen, Kitas, Vereine, Kletterhallen, Fitnessstudios und Physiotherapiepraxen. Auch für Wandverankerungen gilt die DIN 18032 und DIN 79400.
Freistehende Slackline-Vorrichtung
Slackline-Gestelle sind freistehend und können sowohl drinnen als auch draußen eingesetzt werden. Die verschiedenen Ausführungen erlauben einen Einsatz im Bereich Fitness und Therapie, in Schulen sowie Kindergärten und lassen sich variabel transportieren.
Du hast die passende Anbringungsart gefunden? Dann wünschen wir dir viel Spaß beim Slacklining und eine immer sicher gespannte Slackline!