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    Reckanlagen: Was ist der Unterschied zwischen Steckreck, Versenkreck & Spannreck?

    Kübler Sport Redaktion |

    Lesedauer: 4 Minuten

    An einer Reckstange sind viele Übungen möglich – von einfachen Aufschwüngen über Riesenfelgen bis hin zu artistischen Flugelementen. Im Geräteturnen wird das Reck oftmals als das Königsgerät bezeichnet und in der Sporthalle zählt es zur Grundausstattung. Neben dem klassischen Reckturnen im Leistungs- und Amateursport sowie im Sportunterricht, lassen sich Reckanlagen auch in eine Gerätelandschaft zum Abenteuersport im Kinderturnen oder in einen Parcours integrieren. In Sporthallen werden hauptsächlich das (Hülsen-)Steckreck, das Versenkreck und das Spannreck verwendet. In diesem Beitrag wollen wir Dir die Unterschiede sowie die Einsatzgebiete der verschiedenen Reckanlagen vorstellen.

    Kinder an Reckanlagen

    Reckanlagen in Sporthallen

    Das Turnreck wurde von Friedrich Ludwig Jahn eingeführt und gehört in der olympischen Reihenfolge zum sechsten Turngerät der Männer. Reckanlagen gehören zu den Einbaugeräten in einer Sporthalle. Die Bezeichnung „Reckanlage“ umfasst Steckreck-, Versenkreck- und Spannreck-Anlagen. Die verschiedenen Arten von Reckanlagen unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Ein- und Aufbau. Grundlegend gilt für sämtliche Reckanlagen:

    • Es ist eine standsichere Aufstellung zu gewährleisten
    • Während der Nutzung dürfen sich die Befestigung der Säule in der Bodenhülse und die Vorrichtung zur Höhenverstellung der Reckstange nicht lösen
    • Alle Reckstangen müssen frei von Rost sein

    Hülsen-Steckreck

    Reckanlage: Hülsen-Steckreck

    Ein Steckreck besteht aus mindestens zwei Säulen mit einer Reckstange und zwei Reckstecken. Der Aufbau des Steckrecks gestaltet sich einfach: Die Säulen werden in Bodenhülsen versenkt (weshalb es häufig auch als Hülsenreck bezeichnet wird) und dann mittels Reckstangen und Reckstecken (Verbindungsstücke) verbunden. Das Steckreck kann durch zusätzliche Säulen und Reckstangen erweitert werden, wodurch sich ein kompletter Kletter- und Turnparcours aufbauen lässt. Aus Kostengründen werden bevorzugt Steckrecke verwendet, da u. a. der bauliche Aufwand gering ist. Denn es müssen lediglich spezielle Bodenhülsen zur Aufnahme der Recksäulen in den Boden der Halle eingebaut werden. Die Bodenhülse befindet sich ca. 50 cm im Betonboden und lässt sich auch im Nachhinein noch einbauen. Das Steckreck ist jedoch auch mit einigen Nachteilen verbunden. So erfordert das Steckreck einen Materialtransport, eine Lagerung und es ist mit einem höheren Gefährdungspotenzial beim Auf- und Abbau der Recksäulen verbunden.

    Technische Zeichnung Steckreck
    Technische Zeichnung eines Steckrecks

    Vorteile des Steckrecks im Überblick:

    • Sicherer Konus und Klemmfeststellung in der Bodenhülse
    • Beidseitige Aufhebegriffe
    • Baulicher Aufwand sowie Kosten sind relativ gering
    • Einbau auch im Nachhinein in Hallen möglich

    Versenkreck

    Versenkreck Säule

    Bei einem Versenkreck befinden sich die Recksäulen direkt am Nutzungsort und müssen nicht in einem Geräteraum gelagert und durch die Halle transportiert werden. Dazu werden die Recksäulen bei Nichtnutzung im Boden versenkt. Der Kanal zur Aufnahme geht ca. 2,70 – 3 m tief in den Boden. Deshalb muss beim Einbau des Versenkrecks nicht nur ein großes Loch in den Hallenboden gebohrt werden, sondern es bedarf auch einer guten Isolierung. Diese ist wichtig, damit die Recksäule bei der Lagerung im Boden nicht beschlägt. Es handelt sich um ein einfach auf- und abzubauendes Recksystem, bei welchem die Recksäulen nur so weit aus dem Boden herausgezogen werden müssen, wie es der Anwendungszweck erfordert. Zudem stehen an den oberen Enden bei der Befestigung der Reckstangen keine Säulenteile über. Nachteile des Versenkrecks sind der erhöhte Aufwand beim Einbau und die damit verbundenen höheren Kosten. Außerdem sind Versenkrecks durch den Seilzug und die Kälte bei 2,70 m im Boden sehr viel wartungsanfälliger und komplizierter im Austausch als andere Recksysteme.

    Aufgrund der hohen Komplexität werden Versenkrecks nur noch selten verbaut und meist auch nur bei Neubauten, wenn bei den Hallen ein häufiger Gebrauch der Reckanlage absehbar ist (z. B. durch einen großen angesiedelten Turnverein).

    Technische Zeichnung eines Versenkrecks
    Technische Zeichnung eines Versenkrecks

    Vorteile des Versenkrecks im Überblick:

    • Lagerung direkt am Nutzungsort, somit kein Transport durch die Halle notwendig
    • Recksäulen stehen nicht über
    • Einfacher Auf- und Abbau, da die Säulen dank einem Seilzug einfach mit einem Griff aus dem Boden herausgezogen werden

    Spannreck

    Spannreck

    Ein Spannreck ist in klassischen Schulsporthallen nur selten aufzufinden, denn sie werden nur im Leistungs- und Wettkampfturnen eingesetzt. Das Spannreck besteht aus einer Reckstange, die an zwei senkrechten Stangen montiert wird. Diese werden mit jeweils zwei oder vier Spannseilen gehalten. Aufgrund der Verspannung mit Spannseilen wird das Reck elastisch, was bei vielen Übungen sehr hilfreich ist. So können aufgrund der zusätzlichen Verspannungen auch Riesenfelgen und Flugelemente geturnt werden. Bei Wettkämpfen liegt die Höhe des Spannrecks bei 260 cm bzw. 280 cm. Der Nachteil ist, dass das Spannreck sehr viel Platz benötigt und der Aufbau deutlich komplizierter ausfällt. Beispielweise sollten die Spannseile vor jeder Nutzung durch Anziehen der Spannschlösser gespannt werden. Ebenso empfiehlt es sich, das Reck zu entspannen, sollte es dauerhaft aufgestellt sein.

    Spannreck Seile

    Vorteile des Spannrecks im Überblick:

    • Elastizität durch Verspannungen ermöglicht akrobatische Übungen
    • Durch das zusätzlich eingebaute Stahlseil bleibt das Reck selbst bei Bruch der Stange verspannt
    • Hohe Standfestigkeit durch die Verspannungen und bei fachgerechter Montage ist es das sicherste Reck

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